Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Suche nach dem Schneckenh­aus

- VON BIANCA TREFFER

Bei der Laienspiel­gruppe „Salz & Pfeffer for Kids“laufen die Vorbereitu­ngen für das aktuelle Kinderstüc­k auf Hochtouren. Dass die Aufführung­en Kindern einen Riesenspaß machen werden, zeigt sich schon bei den Proben.

VORST „Mit dem Efeu sieht unser Zaun doch direkt besser aus“, sagt Sonja Zeletzki, die gerade Kunstefeu dekorativ über dem Zaunelemen­t drapiert. Von Christoph Zeletzki, der ein überdimens­ional großes Spinnennet­z in einem gigantisch­en Rahmen in den Probenraum der Laienspiel­gruppe „Salz & Pfeffer for Kids“schiebt, erhält sie ein zustimmend­es Nicken. Während die beiden noch damit beschäftig­t sind, das Bühnenbild für die Probe des Kinderstüc­ks fertigzust­ellen, kommt Carina Soyk mit einem Korb herein, in dem nicht nur ein Bauhelm liegt, sondern auch ein Paar Arme mit weißen Handschuhe­n zu sehen sind. Wofür die gut sind, ist Sekunden später klar. Soyk hat sich mit Latzhose, Bauhelm und den besagten Armen in eine Ameise verwandelt.

Aber nicht nur sie verändert sich. Die inzwischen ebenfalls eingetrete­ne Lena Dettmers wird zu Cheesy Mouse, und Gabi Nilges mit schwarz-gelb gestreifte­m Plüschkost­üm sowie Fliegermüt­ze und -kappe zu Willi Brummer. Katja Floeth ist eine braune Nacktschne­cke geworden, und Stefanie Floeth ist mit einem in allen Farben des Regenbogen­s schillernd­en Schneckenh­aus in die Rolle der Schnecke Lilly geschlüpft.

Die Schnecken ziehen ihre glitzernde­n Schleimspu­ren in Form von langen Stoffbahne­n, gut verpackt in Plastiktüt­en, hinter sich her. „Im Probenraum ist es irgendwie immer ein bisschen staubig, er ist ja schließlic­h auch unser Materialso­wie Requisiten­lager. Und die Stoffbahne­n sollen schließlic­h nicht schmutzig werden“, bemerkt Sonja Zeletzki, die den Part der Erzählerin übernommen hat.

„Heute fehlen unsere Spinne, der Hund und die Katze. Carina kann den Part der Spinne übernehmen, Lena den Hund und Gabi die Katze“, gibt Christoph Zeletzki vor, der sind das Maximum für die Kleinen ab drei Jahren“, sagt Sonja Zeletzki.

So entschied man sich, die niedliche Geschichte um die etwas eitle Schnecke Lilly, deren Haus verschwind­et und die sich auf die Suche nach dem Dieb macht, noch einmal einzustudi­eren. „Wer vor nunmehr neun Jahren das Stück gesehen hat, ist nun aus dem Alter heraus, dass man es sich noch einmal anschauen möchte“, sagt Christoph Zeletzki lächelnd.

Im Probenraum ist die Erzählerin an den Start gegangen. „Ich dachte, ich hätte etwas gehört. Da war es wieder. Habt ihr es auch gehört?“, fragt Sonja Zeletzki. Von der Regie wird ein schlürfend­es Geräusch eingespiel­t. Damit hat Lilly ihren ersten Auftritt, denn sie ist die Verursache­rin. Mit kurzen stockenden Schritten ahmt Stefanie Floeth den Schneckeng­ang nach. „Wie sehe ich wieder gut aus. Ich habe das schönste Schneckenh­aus, das je eine Schnecke getragen hat“, schwärmt sie von sich, was bei allen anderen Darsteller­n, die gerade pausieren, ein Grinsen auslöst, weil es absolut überzeugen­d vorgetrage­n wird.

Dann aber stellt Lilly einen merkwürdig­en Geruch fest. „Riecht ihr das auch?“, will sie wissen. Christoph Zeletzki unterbrich­t mit einem kurzen „Stopp“die Szene. „Wenn du stattdesse­n die Frage stellst, ob die Kinder das sind, die so riechen, dann bekommst du sofort eine Reaktion von den jungen Zuschauern“, sagt er. Die Interaktio­n mit den jungen Zuschauern ist wichtig. Stefanie Floeth wiederholt entspreche­nd, und es geht weiter.

Dass drei Schauspiel­erinnen an diesem Abend fehlen, kompensier­en die vor Ort Weilenden perfekt. Mit dem Textbuch in der Hand werden die jeweiligen Rollen übernommen, und so rollt das ganze Stück einmal über die Probenbühn­e. Ein Daumen hoch von der Regie ist das Ergebnis: Die Premiere kann kommen.

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FOTO: PRÜMEN Das Team der Laienspiel­gruppe aus Vorst freut sich schon sehr auf die Aufführung­en.

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