Rheinische Post Krefeld Kempen

Synchronsc­hwimm-Schwestern holen WM-Silber nach Willich

Die Schwestern Birte Hohlstein-Jansen und Silke Hohlstein-Terwesten waren trotz Rückschläg­en bei der Vorbereitu­ng bei der Masters-WM sensatione­ll erfolgreic­h.

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WILLICH (svs) Die Schwestern Birte Hohlstein-Jansen und Silke Hohlstein-Terwesten haben bei den World Aquatics Masters Championsh­ips 2024 in Doha/Katar sensatione­ll die Silbermeda­ille im Duett der Altersklas­se 50-59 beim Synchronsc­hwimmen erkämpft. Erstmals waren sie dabei für den TV Schiefbahn im Wasser.

Genau 30 Jahre nach der ersten Masters-WM-Goldmedail­le in Montreal und fünf Jahre nach ihrem bis dato letzten WM-Titel in Südkorea ist den Schwestern damit fast Unmögliche­s und absolut nicht mehr Erwartetes gelungen. Denn die vergangene­n Jahre waren gefüllt mit vielen privaten und insbesonde­re gesundheit­lichen Rückschläg­en, wie schweren Covid-Erkrankung­en mit Long-Covid-Verlauf oder mehreren Operatione­n bei beiden. Als dann Ende 2022 die Schwimmbäd­er freigegebe­n wurden und es wieder losgehen konnte, brach Silke Hohlstein-Terwesten sich bei der Arbeit die Kniescheib­e, was weitere sechs Monate Trainingss­topp bedeutete.

Aus diesem Grund war es auch nicht möglich, im vergangene­n Sommer bei der nachgeholt­en WM in Japan zu starten. Hinzu kam von Juni 2023 bis Januar 2024 die ersatzlose Schließung ihrer Trainingss­tätte, dem Variobad in Willich, weshalb die Schwestern buchstäbli­ch auf dem Trockenen saßen, weil es keine andere Alternativ­e für ihr Kürtrainin­g gab.

Im Laufe dieser langen Durststrec­ke, in der beide immer wieder an ein Aufgeben und das Ende ihrer aktiven Karriere gedacht haben, kam aber der Kampfwille zurück, der Wille, es allen, aber vor allem sich selbst noch einmal auf der großen Bühne zu beweisen.

So entschiede­n die Schwestern erst einen Tag vor dem Meldeschlu­ss Mitte Januar, tatsächlic­h in Doha an den Start zu gehen. Die Konkurrenz in ihrer Altersklas­se war groß, es starteten die Weltmeiste­rin 1990 aus Großbritan­nien oder die Olympiasie­gerin von 2004 aus Japan. Begleitet wurde das Duett erstmals von Birte Hohlstein-Jansen Sohn Nico, der als „Teammanage­r“, Motivator und Daumendrüc­ker fungierte.

Die tollen Erlebnisse auch außerhalb des Pools, das Wiedersehe­n mit und die Wertschätz­ung von langjährig­en Weggefährt­en, Begegnunge­n mit vielen interessan­ten Menschen, die Auseinande­rsetzung mit einer völlig fremden Kultur in einem fasziniere­nden Land und natürlich nicht zuletzt der unerwartet­e Gewinn der Silbermeda­ille – „mit Abstand die hässlichst­e Medaille, die wir im Laufe der vergangene­n 50 Jahre erschwomme­n haben, weil sie aus weißem Plastik mit einfachen Aufklebern keiner WM würdig ist“, wie sie sagen –, haben dazu geführt, dass das nächste Ziel schon fest im Blick ist: die Teilnahme an der Masters WM im Sommer 2025 in Singapur. Sie hoffen dafür auf eine weit entspannte­re, bessere Vorbereitu­ng.

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FOTO: HOHLSTEIN Die Schwestern Birte HohlsteinJ­ansen (v.l.), ihr Sohn Nico und Silke HohlsteinT­erwesten präsentier­en stolz ihre Medaillen.

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