Rheinische Post Krefeld Kempen
Kazu und das Geistermädchen Akari
DIESSEN AM AMMERSEE Kazu gruselt sich schnell, ja, der Fünftklässler ist ein riesiger Angsthase. Nie hätte er es deshalb für möglich gehalten, sich einmal mit einem Geist anzufreunden. Genau das aber passiert in „Sommer in der Tempelgasse“. Eines Nachts beobachtet der Junge von seinem Zimmer aus ein Mädchen in einem schneeweißen Kimono. Kein Kind trägt heutzutage noch einen Kimono! Ist das ein Geist? Tatsächlich sitzt das Geistermädchen am nächsten Tag in Kazus Klasse. Und was noch merkwürdiger ist: Alle außer Kazu scheinen Akira schon ewig zu kennen. Jetzt trägt Akira keinen Kimono mehr, sondern ganz normale Kleidung. Ist Akira aufgetaucht, weil Kazu mit seiner Familie in einer Straße wohnt, die früher Tempel-der-wiederkehrenden-Leben-Gasse hieß? Ist Akari eine Untote? Kazu hat so viele Fragen! Das Ganze lässt dem Jungen einfach keine Ruhe, zumal er beginnt, Akari zu mögen. Kazu sorgt sich um Akari. Denn nicht jeder findet es gut, dass Geister unter Menschen leben. Zum Beispiel die alte Frau Minakami, deren nervige Katze offensichtlich Gedanken lesen kann.
In Deutschland gibt es kaum Kinderbücher aus Japan. Das ist ein Land im Osten von Asien. Mit diesem schaurig-spannenden Abenteuerroman hast du einmal Gelegenheit, ein Buch aus Japan kennenzulernen. Und beim Lesen wirst du schnell merken, dass sich Kinder, egal aus welchem Land, sehr ähnlich sind.
Das Buch „Sommer in der Tempelgasse“von Sachiko Kashiwaba ist geeignet für Kinder ab acht Jahren, hat 240 Seiten und kostet 20 Euro.
Ein schauriges Dröhnen scheppert durch den riesigen Raum. In der alten Fabrikhalle in Berlin ist es zappenduster. Doch dann erscheinen Lichtpunkte an den Decken und Wänden. Sie vereinen sich zu Figuren, zu Dreiecken, Rauten. Bis die ganze Halle schließlich von etlichen hellblauen Strahlen durchschnitten wird. Im Dunkeln kann man gerade so erkennen: Die Strahlen kommen von mehreren Lasern, die an der Hallendecke hängen.
Die Laser gehören zu einer Kunst-Installation von Christopher Bauder. Der Mann hat schon mehrere solche Ausstellungen entwickelt. Während andere Künstlerinnen und Künstler mit Farbe malen, malt Christopher Bauder mit Licht. Aber wie denkt man sich so etwas aus?
„Eigentlich beginne ich genauso wie andere Künstler auch“, erklärt Christopher Bauder: „Ich sitze vor einem leeren Blatt Papier und fange an, zu zeichnen.“Dabei plant der Künstler, zu welchen Geräuschen, mit welcher Technik und von wo aus er einen Raum erleuchten will. „Ich male dann