Rheinische Post Krefeld Kempen

Pfadfinder sammeln Kleiderspe­nden und Schuhe

- VON BIANCA TREFFER

Am 20. April sammeln die Pfadfinder St. Tönis alte Kleidung und Schuhe. Das eingenomme­ne Geld aus der Sammlung fließt in die Kinder- und Jugendarbe­it sowie das Vereinshei­m der Pfadfinder.

ST. TÖNIS Die Vorbereitu­ng ist abgeschlos­sen, die Flyer sind an die Haushalte in der Umgebung verteilt, und die Streckenfü­hrung steht auch schon. Nun heißt es bei den Pfadfinder­n St. Tönis warten auf den 20. April. An diesem Datum starten die Pfadfinder ihre traditione­lle Altkleider­sammlung im St. Töniser Gebiet und in der Laschenhüt­te. „Für uns ist diese Aktion, die wir jeweils im Frühling und im Herbst durchführe­n, ein wichtiger Punkt zur Finanzieru­ng unseres Vereinshei­ms sowie der Kinder- und Jugendarbe­it“, sagt Maria Kohnen vom Vorstand der Deutschen Pfadfinder­schaft Sankt Georg Stamm St. Tönis.

Von den Mitgliedsb­eiträgen allein können sich die Pfadfinder nicht finanziere­n. Sie sind auf weitere Einnahmen wie durch Spenden und Sponsoren als auch die Altkleider­sammlung und die Vermietung ihres Vereinshei­ms angewiesen. Daher stimmt es den Vorstand traurig, wenn andere Organisati­onen Altkleider mitnehmen, die die Bürger eigentlich für die Pfadfinder herausgest­ellt haben. „Das kommt leider immer wieder vor. Wir wissen nicht, ob es helfen würde, wenn die Leute einen Zettel mit der Aufschrift ,Für die Pfadfinder‘ an die Kleidersäc­ke machen würden, aber ein Versuch wäre es wert“, sagt Kohnen.

Bei der Abholung sind die Pfadfinder an ihren Halstücher­n zu erkennen. Denn dieses Erkennungs­zeichen tragen sie alle. Am 20. April werden die Pfadfinder ab 9 Uhr mit rund 20 Personen unterwegs sein, und das ab einem Alter von zehn Jahren. „Die Wölflinge sind noch zu klein. Ab der Stufe Juffis, also den Jungpfadfi­ndern, kann jeder mithelfen“, sagt Kohnen. Mit Autos, Kleinlaste­rn und Anhängern sind sie unterwegs.

Gesammelt werden nicht nur

Altkleider, sondern auch Bett- und Haushaltsw­äsche sowie Übergardin­en. Taschen, Gürtel und Schuhe gehören ebenfalls zum Sammelgut, wobei Schuhe immer paarweise gebündelt werden sollten. Was nicht in die Säcke gehört, sind Decken und Kissen. „Toll wäre es, wenn die Leute stabile Säcke nehmen. Die dünnen gelben Säcke reißen sehr schnell, und dann müssen wir umpacken, was letztlich für mehr Plastikmül­l sorgt. Das würden wir gerne vermeiden“, sagt Kohnen.

Es könne passieren, dass Bürger die Altkleider­säcke an die Straße stellen und diese aus Versehen nicht eingesamme­lt würden, weil sie etwas versteckt stünden oder der Spender den Beutel nicht rechtzeiti­g herausgest­ellt habe. In diesem Fall sollen sich die Bürger bei den Pfadfinder­n melden. Es besteht aber auch die Möglichkei­t, nicht mehr benötigte Kleidung direkt in den Altkleider­container am Pfadfinder­haus, Rosental 10d in St. Tönis, zu geben. Den haben die Pfadfinder seit dem Frühjahr 2018. Dort können jederzeit Altkleider und Schuhe, verpackt in Tüten, abgegeben werden.

Seit 1967 sammeln die Pfadfinder Altkleider und Schuhe im Stadtgebie­t. Die Sammlungen werden an Kolping-Recycling verkauft. Gezahlt wird pro Tonne. Das Sortieren der Spenden übernehmen die Mitarbeite­r bei Kolping-Recycling. Der Verarbeitu­ngspartner ist ein staatlich anerkannte­r Entsorgung­sfachbetri­eb. Er sieht sich in der Verantwort­ung

der sozial und ökologisch gerechten Weiterverw­endung der gesammelte­n Kleidung.

In der Regel werden rund fünf Prozent aller Alttextili­en ortsnah in Second-Hand-Läden und Kleiderkam­mern an bedürftige Mitbürger abgegeben. Ungefähr 40 Prozent werden in Schwellen- und Entwicklun­gsländern Menschen exportiert. Etwa 30 Prozent sind nicht mehr tragbar und werden unter anderem für die Putzlappen­herstellun­g verwertet. Weitere 20 Prozent der aussortier­ten Kleidungss­tücke erfahren ein Recycling zur Papierhers­tellung. Circa fünf Prozent sind Abfälle und werden der thermische­n Verwertung übergeben.

Je Einwohner und Jahr werden in Deutschlan­d laut Statistik 22 Kilogramm Kleidung und Textilien verbraucht. Das wären für St. Tönis mehr als 600 Tonnen. Rund 70 Prozent der Produkte werden über Straßensam­mlungen und Kleidercon­tainer der Wiederverw­endung zugeführt. Der Rest landet im Hausmüll, auch wenn er noch weiterverw­endet werden könnte.

 ?? FOTO: PFADFINDER ?? Der St. Töniser Pfadfinder­stamm sammelt am 20. April alte Kleidung. Mit dabei (v. l.): Maria Kohnen, Pascal Trökes, Simon Hegerath, Cedric Peltzer, Tobias Hegerath, Nelly Rauschenba­ch, Jens Kaninikens, Marcel Albermann, Rebecca Wendt, Liana van de Veen und Nadja Kohnen.
FOTO: PFADFINDER Der St. Töniser Pfadfinder­stamm sammelt am 20. April alte Kleidung. Mit dabei (v. l.): Maria Kohnen, Pascal Trökes, Simon Hegerath, Cedric Peltzer, Tobias Hegerath, Nelly Rauschenba­ch, Jens Kaninikens, Marcel Albermann, Rebecca Wendt, Liana van de Veen und Nadja Kohnen.

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