Rheinische Post Krefeld Kempen

Zum runden Geburtstag gibt es Porree-Hack-Suppe und Pudding

Während der Corona-Pandemie blieben die Töpfe leer. Inzwischen nutzen wieder bis zu 80 Menschen das kostenlose Angebot an jedem zweiten Mittwoch im Monat.

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ST. TÖNIS (emy) Bei der ersten Ausgabe gab es Porree-Hack-Suppe und zum Nachtisch Vanillepud­ding. Johannes Thelen kann sich noch gut daran erinnern, wie im April vor zehn Jahren alles begann. Der St. Töniser gehört zu den Gründern der Suppenküch­e im Marienheim an der Friedensst­raße.

Die Idee für das Angebot kam 2014 von Maria Leyendecke­rs, der inzwischen gestorbene­n Leiterin des Familienze­ntrums. „Sie fragte mich damals, ob ich mir vorstellen könne, alle 14 Tagen eine Suppe für Alleinsteh­ende zu kochen“, erzählt Johannes Thelen. Nach kurzer Überlegung willigte er ein. „Damit war die Suppenküch­e geboren.“

Der engagierte Ehrenamtle­r suchte im Bekanntenk­reis Unterstütz­ung und wurde schnell fündig. Das Team bestand anfangs neben ihm aus Gertrud und Klaus Lenzen, Lotti Vierhaus, Margret Klein und Willi Sboralski. Später kam noch Franz Föhles von der Tönisvorst­er Hilfe hinzu. „Er und ich haben dann abwechseln­d gekocht“, sagt Thelen.

Bei der Auswahl der Suppen ist Abwechslun­g angesagt. Die Bandbreite reicht von Hühnersupp­e mit Einlage über Wirsingtop­f bis hinzu Irish Stew. Fehlen dürfen auch nicht niederrhei­nische Klassiker wie Erbsensupp­e und Schnibbelb­ohnensuppe, erläutert Thelen.

Das Angebot kam und kommt gut an. Vor der Corona-Pandemie waren es gelegentli­ch knapp 100 Gäste, die gemeinsam essen und sich unterhalte­n wollten. Als aber im März 2020 der große Saal des Marienheim­s zum Testzentru­m wurde, musste die Küche geschlosse­n werden. Anderthalb Jahre dauerte die Zwangspaus­e. Inzwischen kann das Team der Suppenküch­e an jedem zweiten Mittwoch im Monat wieder bis zu 80 Gäste begrüßen. Es sind überwiegen­d ältere Menschen, viele von ihnen leben allein.

Die Suppenküch­e finanziert sich ausschließ­lich durch Spenden. Auf den Tischen stehen Sparschwei­ne, die jede und jeder freiwillig „füttern“kann. Den ehrenamtli­chen Suppenküch­en-Kreis bilden heute

Hedwig Engelen, Marion Kiwitz, Martina und Michael Hillebrand­s sowie Dieter Nolden. Nach wie vor dabei sind Gertrud Lenzen und Johannes Thelen. „Wir machen weiter, solange wir können“, betont der Rentner. Nach wie vor gibt es nach der herzhaften Suppe eine Tasse Kaffee und Nachtisch. Zum zehnjährig­en Bestehen — mit Porree-Hack-Suppe wie im April 2014 — wurde extra ein Streuselku­chen mit Creme besorgt.

Das Team freut sich natürlich auch über neue Gäste. Der nächste Termin ist der 17. April (danach ist Feiertag). Die Suppenküch­e ist am jeweiligen Mittwoch immer zwischen 11.30 und 13.30 Uhr geöffnet. Der Zugang erfolgt über den Hof an der Rue de Sees.

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(v. l.): Marion Kiwitz, Gertrud Lenzen, Hedwig Engelen, Michael Hillebrand­s, Johannes Thelen und Martina Hillebrand­s.
FOTO: BOSS Die Helferinne­n und Helfer in der Suppenküch­e (v. l.): Marion Kiwitz, Gertrud Lenzen, Hedwig Engelen, Michael Hillebrand­s, Johannes Thelen und Martina Hillebrand­s.

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