Rheinische Post Krefeld Kempen
Christian Ehrhoff wird KEV-Botschafter
Der Verteidiger gab bei der Saisonabschluss-Party der Pinguine am Nordbahnhof vor gut 600 KEV-Fans unter Tränen sein Karriere-Ende bekannt. Weitere Personal-Entscheidungen sollen in der kommenden Woche folgen.
Als auf der Saisonabschlussparty der Krefeld Pinguine am Freitag auf dem Bahnsteig des Nordbahnhofs bekannt wurde, dass Verteidiger Christian Ehrhoff seine einzigartige Karriere beendet, flossen bei vielen der etwa 600 Fans, die zur Party gekommen waren, Tränen. Sie hoffen jetzt, dass der Ex-NHL-Star nochmal bei einem Abschiedsspiel mit einigen seiner vielen Weggefährten aufs Eis geht. Und das vielleicht gleichzeitig als letztes Eishockeyspiel in der Rheinlandhalle, die danach abgerissen wird.
„Meine Karriere ist noch nicht komplett, habe ich im vergangenen Sommer gesagt. Ich bin dankbar, dass ich noch ein Jahr spielen konnte. Jetzt ist der Punkt gekommen, wo es endgültig vorbei ist. Es hat super Spaß gemacht. Ich bin jeden Tag mit einem Lächeln in die Kabine gegangen. Natürlich hätte ich mir gewünscht, mit dem Aufstieg aufzuhören. Ich bedanke mich für die tolle Unterstützung“, sagte Ehrhoff auf der Bühne bei seiner emotionalen Verabschiedung, als ihm im Arm seiner Ehefrau Karina die Tränen kamen. Auch seine drei Töchter waren gekommen. Die Familie war schon zum siebten Playoff-Spiel nach Crimmitschau gereist, um wie sich jetzt herausstellt, Christian bei seinem letzten Spiel zuzusehen. Ehrhoff selber hatte zwei Tage vorher im Heimspiel mit seinem Treffer zum 3:3, das er mit einem seiner unnachahmlichen Schlagschüsse in den Torwinkel erzielte, mit dazu beigetragen, dass die Pinguine überhaupt zu Spiel sieben nach Crimmitschau reisen konnten. Dass Ehrhoff überhaupt noch mal eine Saison für die Pinguine spielte, das kam am 26. April 2023 bei seiner Präsentation in den Räumen der SWK einem Paukenschlag gleich. Von Flensburg bis zum Bodensee überschlugen sich in den verschiedenen Medien die Schlagzeilen.
Schließlich hatte er 2018 nach zwei Spielzeiten bei den Kölner Haien und dem Gewinn der Silbermedaille mit der deutschen Nationalmannschaft in Südkorea im Alter von 35 Jahren seine Karriere beendet. Insgesamt stand Ehrhoff in dieser Saison in 58 Spielen für die Pinguine auf dem Eis, erzielte dabei zehn Treffer und bereitete 17 Tore mit vor. Damit war er nicht nur der punktbeste Verteidiger der Schwarz-Gelben, er war auch der Spieler mit der meisten Eiszeit. In der Hauptrunde stand er im Schnitt 22,43 Minuten auf dem Eis. In den Play-offs toppte er diesen Wert nochmal, indem er 26,47 Minuten auf dem Eis war. „Was Christian Ehrhoff in dieser Saison für unseren Klub geleistet hat, geht weit über das Sportliche hinaus. Er hat allen Kritikern und Zweiflern bewiesen, dass er auf diesem Niveau nicht nur mithalten, sondern vorangehen kann. Wir bedauern, akzeptieren jedoch selbstverständlich seine Entscheidung und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.
Christian Ehrhoff wurde am 6.
Juli 1982 in Moers geboren. In seiner langen Karriere spielte er in der DEL für die Pinguine, mit denen er 2003 Deutscher Meister wurde, und von 2016 bis 2018 für Köln. In der NHL kam er in 12 Jahren auf 862 Einsätze. Mit der deutschen Nationalmannschaft holte er 2018 bei Olympia die Silbermedaille.
Wir freuen uns, dass wir Christian einen würdigen Abschluss ermöglichen konnten und dass wir mit ihm als KEV-Botschafter auch in Zukunft eng in Kontakt stehen werden.“Als Botschafter kann Ehrhoff in vielen Bereichen die Pinguine und den Stammverein KEV81 unterstützen. Vielleicht gelingt es ihm, als Galionsfigur des Krefelder Eishockeys Türen bei möglichen Sponsoren zu öffnen. Für die Nachwuchsabteilung kann er als Zugpferd und Idol viel bewegen.