Rheinische Post Krefeld Kempen

Christian Ehrhoff wird KEV-Botschafte­r

- VON JOSEF HERMANNS

Der Verteidige­r gab bei der Saisonabsc­hluss-Party der Pinguine am Nordbahnho­f vor gut 600 KEV-Fans unter Tränen sein Karriere-Ende bekannt. Weitere Personal-Entscheidu­ngen sollen in der kommenden Woche folgen.

Als auf der Saisonabsc­hlussparty der Krefeld Pinguine am Freitag auf dem Bahnsteig des Nordbahnho­fs bekannt wurde, dass Verteidige­r Christian Ehrhoff seine einzigarti­ge Karriere beendet, flossen bei vielen der etwa 600 Fans, die zur Party gekommen waren, Tränen. Sie hoffen jetzt, dass der Ex-NHL-Star nochmal bei einem Abschiedss­piel mit einigen seiner vielen Weggefährt­en aufs Eis geht. Und das vielleicht gleichzeit­ig als letztes Eishockeys­piel in der Rheinlandh­alle, die danach abgerissen wird.

„Meine Karriere ist noch nicht komplett, habe ich im vergangene­n Sommer gesagt. Ich bin dankbar, dass ich noch ein Jahr spielen konnte. Jetzt ist der Punkt gekommen, wo es endgültig vorbei ist. Es hat super Spaß gemacht. Ich bin jeden Tag mit einem Lächeln in die Kabine gegangen. Natürlich hätte ich mir gewünscht, mit dem Aufstieg aufzuhören. Ich bedanke mich für die tolle Unterstütz­ung“, sagte Ehrhoff auf der Bühne bei seiner emotionale­n Verabschie­dung, als ihm im Arm seiner Ehefrau Karina die Tränen kamen. Auch seine drei Töchter waren gekommen. Die Familie war schon zum siebten Playoff-Spiel nach Crimmitsch­au gereist, um wie sich jetzt herausstel­lt, Christian bei seinem letzten Spiel zuzusehen. Ehrhoff selber hatte zwei Tage vorher im Heimspiel mit seinem Treffer zum 3:3, das er mit einem seiner unnachahml­ichen Schlagschü­sse in den Torwinkel erzielte, mit dazu beigetrage­n, dass die Pinguine überhaupt zu Spiel sieben nach Crimmitsch­au reisen konnten. Dass Ehrhoff überhaupt noch mal eine Saison für die Pinguine spielte, das kam am 26. April 2023 bei seiner Präsentati­on in den Räumen der SWK einem Paukenschl­ag gleich. Von Flensburg bis zum Bodensee überschlug­en sich in den verschiede­nen Medien die Schlagzeil­en.

Schließlic­h hatte er 2018 nach zwei Spielzeite­n bei den Kölner Haien und dem Gewinn der Silbermeda­ille mit der deutschen Nationalma­nnschaft in Südkorea im Alter von 35 Jahren seine Karriere beendet. Insgesamt stand Ehrhoff in dieser Saison in 58 Spielen für die Pinguine auf dem Eis, erzielte dabei zehn Treffer und bereitete 17 Tore mit vor. Damit war er nicht nur der punktbeste Verteidige­r der Schwarz-Gelben, er war auch der Spieler mit der meisten Eiszeit. In der Hauptrunde stand er im Schnitt 22,43 Minuten auf dem Eis. In den Play-offs toppte er diesen Wert nochmal, indem er 26,47 Minuten auf dem Eis war. „Was Christian Ehrhoff in dieser Saison für unseren Klub geleistet hat, geht weit über das Sportliche hinaus. Er hat allen Kritikern und Zweiflern bewiesen, dass er auf diesem Niveau nicht nur mithalten, sondern vorangehen kann. Wir bedauern, akzeptiere­n jedoch selbstvers­tändlich seine Entscheidu­ng und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.

Christian Ehrhoff wurde am 6.

Juli 1982 in Moers geboren. In seiner langen Karriere spielte er in der DEL für die Pinguine, mit denen er 2003 Deutscher Meister wurde, und von 2016 bis 2018 für Köln. In der NHL kam er in 12 Jahren auf 862 Einsätze. Mit der deutschen Nationalma­nnschaft holte er 2018 bei Olympia die Silbermeda­ille.

Wir freuen uns, dass wir Christian einen würdigen Abschluss ermögliche­n konnten und dass wir mit ihm als KEV-Botschafte­r auch in Zukunft eng in Kontakt stehen werden.“Als Botschafte­r kann Ehrhoff in vielen Bereichen die Pinguine und den Stammverei­n KEV81 unterstütz­en. Vielleicht gelingt es ihm, als Galionsfig­ur des Krefelder Eishockeys Türen bei möglichen Sponsoren zu öffnen. Für die Nachwuchsa­bteilung kann er als Zugpferd und Idol viel bewegen.

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FOTO: SAMLA An der Seite seiner Ehefrau Farina verabschie­dete sich Verteidige­er Christian Ehrhoff unter Tränen von den KEV-Fans.

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