Rheinische Post Krefeld Kempen
Gemeinden sammeln Kerzenreste für die Ukraine
KREFELD Was bei uns im Müll landet, kann in der Ukraine Menschen durch den Winter bringen: Die evangelische Kirche hat in Krefeld eine Sammelaktion „Kerzenreste für die Ukraine“gestartet, die für das von Krieg geschundene Land bestimmt sind. Mehr als 20 Bananenkisten umfasste der erste Teil der Sammlung der evangelischen Kirchengemeinden Krefeld-Süd und Krefeld-Oppum. „Gemeinsam mit der Südschule und unserer Kita haben wir Kerzenreste seit Anfang des Jahres
gesammelt“, berichtet Pfarrerin Ines Siebenkotten aus Fischeln.
Ralf Link von der deutsch-ukrainischen Hilfsorganisation DoVira Help Foundation holte die Kisten jeweils ab. Vor Ort in der Ukraine stellen Menschen aus den gesammelten Kerzen- und Wachsresten sogenannte „Büchsenlichter“her. Wachs und Papier als Docht werden zu Konserven-Lichtern. Erfahrungsgemäß können aus zwei Kilogramm Wachs zehn Büchsenlichter hergestellt werden. Ein Büchsenlicht kann mindestens vier Stunden brennen. Die Konserven-Lichter dienen im
Winter einerseits als alternative kleine Heizquelle zum Kochen und Aufwärmen. Dies auch für die Menschen in den Schützengräben des Krieges.
In Krefeld-Süd und -Oppum wurde die Sammlung mit Ostern beendet, es kamen nochmals 20 Kisten hinzu. Die evangelische Pauluskirchengemeinde sammelt jedoch weiter, bis Anfang Mai. Abgabe im Gemeindehaus, Hülser Straße 171. Die evangelische Kirchengemeinde Hüls sammelt Kerzen- und Wachsreste bis Pfingsten: Diese können im Gemeindebüro an der Kreuzkirche,
Bonhoefferstraße 31, zu den Büroöffnungszeiten (Di, Mi, Fr 10 - 12 Uhr, Do 15 - 18 Uhr) abgegeben werden. Dringend gebeten wird, keine Kerzenreste in Gläsern oder Aluminiumbehältern abzugeben. Diese können nicht verarbeitet werden.
Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Russen bombardieren immer wieder Einrichtungen zur Energieversorgung – fallen Heizung und Gas weg, sind die Menschen dem bitterkalten ukrainischen Winter ausgeliefert.