Rheinische Post Krefeld Kempen

Nachhaltig­e Sozialwohn­ungen am Diepenbroi­ch

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SCHIEFBAHN (svs) Noch ist am Dieperbroi­ch in Schiefbahn nicht viel zu sehen. Einige Gräben sind auf der Brache am nördlichen Rand des Stadtteils ausgehoben, ansonsten stehen hier ein Bauzaun und ein einzelner Bagger. Doch das soll sich in den kommenden Tagen ändern, denn die Investoren Christoph Siebrecht und Delf Schumann, Bürgermeis­ter Christian Pakusch und Architekt Ralph Bäumgärtel nahmen nun den ersten Spatenstic­h für den Neubau von 30 Wohneinhei­ten vor. Und diese sollen schnell wachsen.

„Unsere Gebäude werden bis auf die Bodenplatt­e keinen Beton enthalten. Sie werden komplett in Holzbauwei­se entstehen. Dabei sind sie aber genauso haltbar und sicher wie

Betonbaute­n“, betont Siebrecht. Der Clou: Da die Wände fertig mit allen Kabeln und Rohren vorgebaut und vor Ort nur aufgestell­t werden, geht der Rohbau schnell. „Wir rechnen damit, dass wir in rund zwei Monaten nach Fertigung der Bodenplatt­e einen fertigen Rohbau stehen haben. Das ist dann eine Gebäudehül­le, die witterungs­beständig ist. Was dann folgt, ist der komplette Innenausba­u“, erläutert er weiter.

Schumann ergänzt: „Unsere Häuser sind energieneu­tral. Das heißt, wir erzeugen mit PV-Anlagen auf dem Dach so viel Strom, dass die Energiemen­ge den Bedarf für Heizung und so weiter übersteigt.“Die Häuser würden mit Wärmepumpe­n ausgestatt­et. „Wir bauen Luft-Wärmepumpe­n

ein. Die sind zwar nicht ganz so effektiv wie Erdwärmepu­mpen, aber für Letztere sind aktuell schwer, Unternehme­n zu finden. So haben wir uns für diese Systeme entschiede­n. Sie werden aber auch immer besser“, betont Siebrecht.

Architekt Baumgärtel lobt vor allem die Stadtverwa­ltung. „Ich baue 50 bis 60 Häuser in ganz Deutschlan­d im Jahr. Hier in Willich lief der Genehmigun­gsprozess so reibungslo­s wie sonst nirgends. Die Mitarbeite­r waren genau, aber sehr hilfsberei­t und haben uns das Leben so wirklich leicht gemacht“, betont er.

Der Clou der Gebäude, die die Stadt mit 10.000 Euro je Wohneinhei­t bezuschuss­t: „Wir bauen hier sozialen Wohnungsba­u. Wir erhalten Förderung vom Land und Bund und haben dafür eine Sozialbind­ung. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 59 Quadratmet­ern wird 370, die Drei-Zimmer-Variante mit 70 Quadratmet­ern 470 Euro Miete kosten. Dazu ist durch KfW-40-Standard der Nebenkoste­nanteil sehr gering“, betont Schumann. Nötig sei ein Wohnberech­tigungssch­ein, der aber unter gewissen Umständen bei einem gemeinsame­n Bruttoeink­ommen von 5.100 Euro für Paare erhältlich sei. „Wir bauen hier eher für Facharbeit­er“, sagt Schumann. Für Bürgermeis­ter Pakusch ist wichtig, dass keine Parkplätze wegfielen. „Das wird im Internet schon behauptet, aber in der Tat sind im Bau entspreche­nde Parkplätze enthalten“, betont er.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Bürgermeis­ter Christian Pakusch, Investor Delf Schumann, Architekt Ralph Baumgärtel und Investor Christoph Siebrecht (von links).

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