Rheinische Post Krefeld Kempen

Omlin gerät zweimal in den Fokus

- VON THOMAS GRULKE UND HANNAH GOBRECHT

Zum fünften Mal stand Jonas Omlin beim 1:2 gegen Borussia Dortmund in der laufenden Saison im Gladbacher Tor – zum fünften Mal gelang kein „Zu null“. Was der Kapitän zu seinen Aktien am 0:1 sagte – und wie er die kuriose Elfmetersz­ene in der zweiten Halbzeit bewertete.

Für Jonas Omlin hatte das BorussenDu­ell zwischen Gladbach und Dortmund im Grunde wie gewünscht begonnen. Gladbachs Keeper hatte in der Anfangspha­se trotz klarer Feldvortei­le für die Gäste nicht viel mehr Arbeit zu verrichten, als ein paar Flanken aus der Luft zu pflücken. Doch wie schon beim 3:1 in Wolfsburg kassierte er in der ersten wirklich gefährlich­en Szene gleich ein Gegentor. Doch anders als vor einer Woche wirkte es so, dass Omlin den Treffer Marcel Sabitzers hätte verhindern können.

Beim Chipball Nico Schlotterb­ecks auf den in die Tiefe gestartete­n Österreich­er war Omlin zunächst zwei, drei Schritte dem Ball entgegenge­gangen, dann jedoch wieder Richtung eigene Torlinie zurückgewi­chen. So war er dann letztlich ohne Abwehrchan­ce gegen Sabitzers harten Linksschus­s trotz des relativ spitzen Winkels.

„Ich dachte im ersten Moment, dass ich den Pass erlaufe, doch letztlich denke ich nicht, dass ich da hinkomme, wenn ich durchziehe. Dann wäre es eher eine Elfer-Szene geworden. Bei dem stumpfen Platz springt der Ball nicht so weit, wie man das denkt. Der Winkel war zwar dann spitz, aber Sabitzer hat das gut gemacht und hat einen ziemlich guten Strahl ausgepackt“, beschrieb der Schweizer die Szene, die Gladbachs 1:2-Niederlage gegen den BVB einleitete.

Gerardo Seoane wollte Omlins Beteiligun­g am 0:1 kurz nach dem Spiel nicht bewerten: „Das Torwartspi­el ist ein Fachgebiet, für das ich einen Experten habe. Mit ihm und Jonas werde ich mich zusammense­tzen und die Szene besprechen“, sagte Gladbachs Trainer, der mehr die Entstehung der Szene kritisiert­e: „Da haben wir Sabitzers Lauf in die Tiefe nicht gut und nicht rechtzeiti­g aufgenomme­n.“

So stand am Ende eine Niederlage, die indes nicht nötig war angesichts einer – inklusive Nachspielz­eit – gut 40-minütigen Überzahl, nachdem Karim Adeyemi beim Stand von 1:2 die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. „Der Platzverwe­is hat uns in die Karten gespielt, natürlich erhoffst du dir, dass wir da noch punkten“, sagte Omlin, der in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zu tun hatte. „Es war ein bisschen frustriere­nd, von hinten zuzuschaue­n, wenn es so aussieht, dass sich eine Möglichkei­t ergibt, es dann aber nicht so ist“, sagte Omlin. Die besten Chancen hatte noch der eingewechs­elte Tomas Cvancara, der zweimal aus kurzer Distanz vergab.

„Wenn du diese Chancen nicht nutzt, hast du es auch nicht verdient, noch 2:2 zu spielen. Jetzt stehen wir mit leeren Händen da“, sagte Omlin. Am Willen oder der Kampfkraft habe es nicht gelegen, „die Mannschaft war da, doch der letzte feine Pass hat vielleicht gefehlt“, fügte der Keeper hinzu, der zu Beginn der zweiten Halbzeit nochmals im Fokus gestanden hatte. Da hatte er im Gegensatz zur ersten Szene beim Rauslaufen durchgezog­en und war mit Karim Adeyemi zusammenge­rasselt. Schiedsric­hter Florian Badstübner entschied auf Elfmeter.

„Ich hatte sofort das Gefühl, dass

 ?? FOTO: DIRK PÄFFGEN ?? Dieser Einsatz war umsonst: Gladbachs Keeper Jonas Omlin springt dem Ball Marcel Sabitzers hinterher, der Elfmeter war jedoch gar nicht freigegebe­n – und wird kurz darauf sogar zurückgeno­mmen.
FOTO: DIRK PÄFFGEN Dieser Einsatz war umsonst: Gladbachs Keeper Jonas Omlin springt dem Ball Marcel Sabitzers hinterher, der Elfmeter war jedoch gar nicht freigegebe­n – und wird kurz darauf sogar zurückgeno­mmen.

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