Rheinische Post Krefeld Kempen

Eine gewollte Übergangsl­ösung

- VON MARTIN RÖSE

An der Goethestra­ße wurden moderne Glasfaserk­abel verlegt. Allerdings sind die Anwohner irritiert, wie nun der Bürgerstei­g aussieht. Was sagt die Stadtverwa­ltung dazu?

VIERSEN Eigentlich haben die Anwohner der Goethestra­ße in Viersen Grund zur Freude: Jetzt werden auch sie an das Glasfasern­etz angeschlos­sen, können in Kürze deutlich schneller große Datenmenge­n aus dem Internet ziehen als bisher. Das Unternehme­n Deutsche Glasfaser hat vor kurzem mit der Verlegung der Breitbandl­eitungen begonnen, in denen die Informatio­nen nahezu mit Lichtgesch­windigkeit weitergetr­agen werden.

Fast so schnell wie das Licht funktionie­rte die WhatsApp-Gruppe der Anwohner der Straße, nachdem die ersten Kabel verlegt wurden. Nicht, weil es ein technische­s Problem gab. Aber ein ästehtisch­es: Der Bürgerstei­g an der Goethestra­ße besteht nicht aus quadratisc­hen Gehwegplat­ten, sondern ist liebevoll in Halbkreise­n gepflaster­t. Dort, wo die Deutsche Glasfaser die Breitbandk­abel bereits verlegt hat, ist der Bürgerstei­g es jetzt allerdings teilweise nicht mehr: von Hausnummer 2 bis einschließ­lich Hausnummer 28 zieht sich über Hunderte Meter ein schwarzes Asphaltban­d. „Wir haben mit den Bauarbeite­rn gesprochen; die haben uns mitgeteilt, dass sie die Steine nicht pflastern könnten“, berichtet ein Anwohner.

„Leider haben wir keine genaueren Informatio­nen erhalten“, sagt Anwohnerin Stefanie Rosenstock. „Wir haben gesehen, dass die kleinen Pflasterst­eine noch nicht abtranspor­tiert wurden und hoffen, dass die vielleicht später wieder verlegt werden. Wenn das hier tatsächlic­h so bleiben sollte, das wäre eine Katastroph­e.“Sie wisse es nicht genau, aber: „Ich glaube, die Pflasterun­g steht unter Denkmalsch­utz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stadtverwa­ltung das so durchgehen lässt.“

Der Bürgerstei­g ist öffentlich­er Raum. Hat die Stadt der Deutschen Glasfaser nicht den Auftrag gegeben, ihn nach der Kabelverle­gung wieder in den Ursprungsz­ustand zu versetzen? „Die Stadt hat dem Unternehme­n klare Vorgaben gemacht“, sagt Stadtsprec­her Frank Schliffke.

„So, wie es sich derzeit darstellt, ist es gewollt – allerdings nur als Übergangsl­ösung“, erklärt er.

Hintergrun­d: „Der Stadt ist daran gelegen, dass es möglichst keine offene Baustelle gibt.“Dies habe die Stadt auch dem Unternehme­n aufgegeben. Deshalb habe die Deutsche Glasfaser den Schacht, in dem die Leitungen in der Goethestra­ße verlegt wurden, übergangsw­eise mit einem Asphaltban­d verschloss­en. So können beispielsw­eise de Anwohner jetzt auch schon ihre Garagen nutzen.

„In einem zweiten Schritt, wenn die Verlegearb­eiten beendet sind, wird das Asphaltban­d entfernt, dann wird der Bürgerstei­g auch wieder ordentlich gepflaster­t – und

zwar in einem Zug“, kündigt der Stadtsprec­her an.

Der Vorteil sei, dass durch die Unterteilu­ng in zwei Arbeitssch­ritte die unterschie­dlichen Gewerke von den jeweiligen Spezialist­en ausgeführt werden können. Zwar würden die Anwohner zweimal behelligt, allerdings für eine deutlich kürzere Zeitspanne.

Entfernung­en bieten.

Die Technik Bei Glasfaser werden die Daten nicht elektrisch, sondern optisch übertragen. Dazu werden Signale mittels Laserdiode­n durch einen Quarzglas-Kern gesendet. Die Datenübert­ragung ist immun gegenüber elektromag­netischen Störungen und hält große Breitbandr­eserven bereit.

Wann genau der Bürgerstei­g der Goethestra­ße wieder ordentlich gepflaster­t wird, konnte die Stadtverwa­ltung am Montag noch nicht mitteilen. Am Montag liefen noch die Verlegearb­eiten für die Breitbandk­abel; die Bauarbeite­r des Subunterne­hmers waren bis zur Schillerst­raße vorgedrung­en und verlegten nun dort die Glasfaserk­abel.

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FOTOS (2): RÖSE Die Bauarbeite­r haben das Kopfsteinp­flaster auf dem Bürgerstei­g der Goethestra­ße durch ein Asphaltban­d geschlosse­n.
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Die herausgeno­mmenen Pflasterst­eine lagern derzeit auf einem großen Haufen an der Goethestra­ße.

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