Rheinische Post Krefeld Kempen
Azubi-Firma unterstützt Einheiten der Verwaltung bei Projekt-Vorhaben
KREFELD (sti) Die Stadt Krefeld beschäftigt in der Kernverwaltung und in ihren Einrichtungen wie Kindertagesstätten rund 4000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. In einigen Fachbereichen kommt die Kommune nicht so schnell voran, wie es Bürgerschaft und Politik bisweilen wünschen. Ein Grund für Verzögerungen: Es fehlt unter anderem an Fachkräften. Das soll sich ändern.
Der erheblich gestiegene Bedarf an Nachwuchskräften bei der Stadtverwaltung Krefeld habe in den vergangenen Jahren zu erhöhten Einstellungszahlen im Ausbildungsbereich geführt, berichtete ein Stadtsprecher. Zuletzt hätten im August/September 2023 rund 200 Auszubildende und Studierende
ihren Dienst bei der Stadt Krefeld aufgenommen. „Um die fachpraktischen Ausbildungskapazitäten im Verwaltungsdienst auszuweiten, haben wir – dem Beispiel der Stadt Essen folgend – im Juni 2021 die ‚Ausbildungsfirma‘ als Pilotprojekt ins Leben gerufen und sie bereits im Dezember desselben Jahres dauerhaft implementiert“, berichtete Personaldezernentin Cigdem Bern.
Die in der „Ausbildungsfirma“eingebundenen Auszubildenden unterstützten mit ihrer Arbeit die Fachbereiche in deren Tagesgeschäft, würden in Bereichen aushelfen, die akute Unterstützung benötigten, übernähmen Projektarbeiten und könnten so die Verwaltung aktiv mitgestalten. „So haben wir die Möglichkeit, das selbstständige Arbeiten, die Eigeninitiative und das Verantwortungsbewusstsein unserer Nachwuchskräfte zu fördern“, sagte Cigdem Bern.
In dem Mitte 2022 gegründeten Ausbildungsfirmen-Ring stehe die Stadt unter anderem im Austausch mit den Städten Essen, Dortmund und Frankfurt. Die Koordination und strategische Ausrichtung der Ausbildungsfirma gewährleiste die Ausbildungsleitung. „Im vergangenen Jahr durchliefen 21 Auszubildende die Azubi-Firma – zwölf aus dem mittleren und neun aus dem gehobenen Verwaltungsdienst“, berichtete der zuständige Koordinator Steffen Jäckel. „Bis heute haben insgesamt rund 50 Nachwuchskräfte aus den Verwaltungslaufbahnen des mittleren und gehobenen Dienstes jeweils einen Ausbildungsabschnitt hier in den Räumen an der St.-Töniser-Straße 60 absolviert“. Direkt angedockt an die Ausbildungsleitung befänden sich in deren Räumlichkeiten auch die sechs Arbeitsplätze der Azubi-Firma. „Die Räume sind perfekt für unser projektorientiertes Arbeiten in der Azubi-Firma: Man kann sie zueinander offenhalten, um im engen Austausch zu sein, kann aber auch mal eine Tür schließen, wenn man Ruhe benötigt zum konzentrierten Arbeiten“, sagte Paul Latour, der im Zuge seines Dualen Studiums Verwaltung in der AzubiFirma eingesetzt ist.