Rheinische Post Krefeld Kempen

Rabenschwa­rzer Krimi – ein Probenbesu­ch beim „Herzerlfre­sser“

- VON PETRA DIEDERICHS

Ein schwarzhum­origes Stück des Wieners Ferdinand Schmalz hat demnächst Premiere im Krefelder Theater. Eine Soiree gibt Einblicke.

KREFELD (ped) Von einem SchmalzStü­ck zu reden, könnte auf die falsche Fährte führen. Denn das Stück „der herzerlfre­sser“, das am Samstag, 27. April, im Krefelder Theater Premiere hat, ist alles andere als schmalzig. Und Ferdinand Schmalz ist auch nur das Pseudonym des Autors, der 1985 in Graz als Matthias Schweiger geboren wurde und in Admont (Obersteier­mark) aufgewachs­en ist. Für sein erstes Theaterstü­ck „am beispiel der butter“erhielt er 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde zum Nachwuchsd­ramatiker des Jahres gewählt. Die konsequent­e Kleinschre­ibung seiner Stücktitel ist Methode. Und erfolgreic­h. Sein Stück „jedermann (stirbt)“erlebte die Uraufführu­ng am Burgtheate­r in Wien und bescherte ihm den Nestroy-Theaterpre­is. Es gab weitere Texte, weitere Preise - unter anderem den Ingeborg-Bachmann-Preis und Nominierun­gen für den Deutschen Buchpreis und den Österreich­ischen Buchpreis.

In die Schauspiel­inszenieru­ng des „herzerlfre­sser“-Stücks können Interessie­rte bei einer Soiree am

Mittwoch, 24. April, ab 17.30 Uhr Einblick gewinnen und exklusiv die Proben besuchen.

Darum geht es: Der steirische Knecht Paul Reininger wurde Ende des 18. Jahrhunder­ts zum Mörder und Kannibalen. Als er beim Kartenspie­l seinen gesamten Besitz verspielt, geht er einem alten Aberglaube­n auf den Leim und ist fortan von dem Gedanken besessen, durch den Verzehr von sieben Frauenherz­en unsichtbar zu werden. Als „Herzerlfre­sser“wurde Reininger zum Mythos.

Über 230 Jahre später versetzt

Ferdinand Schmalz diese düstere Geschichte mit schwarzem Humor in die Gegenwart einer ländlichen Kleinstadt. Ein neues, auf sumpfigem Grund gebautes Einkaufsze­ntrum soll der Region zu wirtschaft­lichem Aufschwung verhelfen, doch kurz vor der feierliche­n Eröffnung taucht eine Frauenleic­he ohne Herz auf. Und bald darauf noch eine… Regisseuri­n Juliane Kann und ihr Team stellen die Inszenieru­ng bei der Soiree am 24. April vor. Premiere ist am 27. April 19.30 Uhr. Karten sind an der Theaterkas­se unter 02151 805125 erhältlich.

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FOTO: MATTHIAS STUTTE Eine Szene aus dem Stück „Der Herzerlfre­sser“: Interessie­rte können eine Probe erleben.

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