Rheinische Post Krefeld Kempen

Grüne und ÖDP: Drängelgit­ter abschaffen

Drängelgit­ter sind für viele Radfahrer ein massives Hindernis und sollen entfernt werden.

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KEMPEN (svs) Unter einem Drängelgit­ter werden versetzt stehende Gitter verstanden, die ein schnelles Durchfahre­n oder Durchlaufe­n verhindern sollen. Oft sind sie vor Kreuzungen oder Bahnübergä­ngen auf Radwegen zu finden und sollen dort der Sicherheit dienen. Viele Radfahrer aber empfinden das anders und sehen sie als Gefahr oder zumindest als Ärgernis, zumal die Gitter oft so eng stehen, dass sie mit Lastenräde­rn oder Fahrradhän­ger gar nicht oder nur mit großem Kraft- sowie zeitlichem Aufwand zu passieren sind.

Darum beantragen nun die ÖDP in Kempen und in einem gemeinsame­n Antrag Grüne und ADFC jeweils, Drängelgit­ter in Kempen abzubauen, um den Radverkehr zu vereinfach­en. Vorbild für die ÖDP ist ein Umbau zwischen der MariaBasel-Straße und der St. Peter-Allee. Dort wurden Gitter „modifizier­t, um Radfahrern das ungehinder­te Durchfahre­n zu ermögliche­n. Nach Interventi­onen von Einwohneri­nnen und Einwohnern wurde diese Anpassung so vorgenomme­n, dass eine Durchfahrt für Autos verhindert wird. Seit dieser Änderung ist es auch für Lastenradf­ahrer und Fahrräder mit Kinderanhä­ngern möglich, ohne größere Hinderniss­e zu passieren“, heißt es von der ÖDP-Fraktion im Stadtrat. Ähnliche Umbauten will die ÖDP nun im Umwelt- und Klimaaussc­huss für die Josephine-Foerster-Straße und An der Kreuzkapel­le beantragen.

Noch weiter gehen die Grünen und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Sie wollen eine generell Abschaffun­g der Sperren auf Radwegen und diese nur noch in wenigen, besonderen Ausnahmen zulassen. „Durch den Erlass des [Verkehrs]Ministeriu­ms sollen diese Sperreinri­chtungen von den Kommunen überprüft und, wenn sie nicht unbedingt notwendig sind, auch entfernt werden“, sagt Hartmut Genz vom ADFC. Sollte eine Sicherung nach einer Prüfung notwendig erscheinen, seien andere Maßnahmen wie Verkehrsze­ichen, Markierung­en oder sonstige bauliche Maßnahmen zu bevorzugen.

„Und wenn sich herausstel­lt, dass man auf einzelne Absperrung­en nicht verzichten kann, so ist zu überprüfen, ob sie auch mit Lastenfahr­rädern oder Fahrrädern mit Anhängern bequem zu passieren sind. Gegebenenf­alls muss man sie dann in ihrer Aufstellun­g dafür anpassen“, ergänzt Helmut Nienhaus von den Grünen. Die Grünen wollen nun Stellen sammeln, an denen im Stadtgebie­t solche Gitter zu finden sind. „Als passionier­ter Radfahrer kennen wir schon viele dieser Absperrung­en in Kempen, aber bestimmt nicht alle“, sagt Nienhaus. Darum rufen ADFC und Grüne Bürger auf, diese zu melden. „Wer sich als Bürgerin oder Bürger von einzelnen Absperranl­agen behindert fühlt, kann gerne eine E-Mail an helmut.nienhaus@gruene-kempen.de schicken, am besten mit einem Bild und der genauen Ortsbezeic­hnung“, sagt Nienhaus.

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FOTO: GRÜNE KEMPEN Mit dem Thema Drängelgit­ter beschäftig­en sich in Kempen die ÖDP, die Grünen und der ADFC.

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