Rheinische Post Krefeld Kempen
Rat entscheidet über Surfpark
Der Planungsausschuss hat die Entscheidung über das Projekt in den Rat vertagt.
ELFRATH Ein Antrag der Grünen für den Planungsausschuss, das Bebauungsplanverfahren für den Surfpark einzustellen, ist in den Rat vertagt worden. Hauptgrund, wie ihn SPDRatsherr Jürgen Hengst erläuterte: Zwar hätte der Planungsausschuss final entscheiden können, doch wollte man nicht ein Projekt von stadtweiter Bedeutung in einem Ausschuss bestimmen. Über das Schicksal des Surfparks wird nun wohl in der Ratssitzung am 13. Mai entschieden.
Es gab auch gravierende inhaltliche Gründe, nicht schon am Mittwochabend zu entscheiden: Hengst und der FDP-Fraktionsvorsitzende Joachim Heitmann machten deutlich, dass erst alle Informationen über das Unternehmen, das den Surfpark letztendlich baut, vorliegen müssten, bevor man entscheiden wolle. Vor allem die FDP hatte immer wieder gedrängt, dass der „Vorhabenträger“, also die Gesellschaft, die den Surfpark finanziert, benannt werden müsse.
Stand bisher ist, dass die Projektgesellschaft, die den Surfpark letztlich baut und mit der die Verträge der Stadt geschlossen werden, aus dem Kreis der Gesellschafter gebildet wird, die die Elakari-Gruppe tragen. Dazu gehören neben dem Geschäftsführer der Elakari-Gruppe,
Andreas Niedergesäss, die bekannten israelischen Geschäftsleute Simon Tal Doyev und Adi Haft. Bislang soll aber unklar sein, ob die Stadt diese Projektgesellschaft bis zum 13. Mai wirklich final vorstellen kann. Auch die vier Verträge, die mit der Gesellschaft geschlossen werden sollen, sind wohl in Detailfragen noch nicht ausverhandelt. Es geht etwa darum, welche Nutzungen (wie Open-air-Konzerte) zugelassen werden, oder um die Frage, zu welchen Konditionen die Stadt nach einem Auslaufen des Erbbaurechtsvertrags die Projektgesellschaft zu entschädigen hat. Denn mit dem
Ende des Vertrages fallen Teile des Surfparks an die Stadt. Ob diese offenen Fragen so gewichtig sind, dass am 13. Mai doch nicht über den Surfpark entschieden wird, ist einstweilen offen.
Planungsdezernent Marcus Beyer gab auch Auskunft über die 750.000 Euro, die in der Bezirksvertretung (BZV)OstfürWirbelgesorgthatten. Das Geld sollte, so hieß es anfangs allgemein, für Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Surfpark ausgegeben werden. Das wurde in der BZV Ost nur mit knapper Mehrheit beschlossen. Allerdings sind, so erläuterte Beyer, Straßenbaumaßnahmen gemeint, die die Stadt ohnehin – auch ohne Surfpark – hätte vornehmen müssen. Die 750.000 Euro stellen demnach den kommunalen Eigenanteil dar, der gemäß den aktuellen Verhandlungsergebnissen mit dem Surfpark-Entwickler Elakari durch die Stadt zu übernehmen wäre. Auch ohne Surfpark wäre laut Beyer das Verkehrsaufkommen durch das Gewerbegebiet Uerdingen Nord II sowie den Masterplan E-See so hoch, dass man den Ausbau vornehmen muss. Sollte der Surfpark kommen, müsste die Stadt nur die Kosten der Linksabbiegespur an der Kreuzung Charlottering/ Adolf-Dembach-Straße sowie einer Buswende und -haltestellenanlage bezahlen. Ohne Surfpark muss die Stadt alles finanzieren.