Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadtwerke-Gebäude ist nun preisgekrö­nt

- VON SVEN SCHALLJO

Mit dem German Design Award ist jetzt das Gebäude der Stadtwerke Willich ausgezeich­net worden. Gerade die luftige, lichtdurch­lässige Bauweise wurde von den Preisricht­ern gelobt. Architekt und Bauherr sind stolz.

WILLICH Der Stolz von Stadtwerke­Willich/Meerbusch-Geschäftsf­ührer Tafil Pufja auf das neue Verwaltung­sgebäude des Unternehme­ns war schon in der Vergangenh­eit groß. „Es ist heute vielleicht etwas überdimens­ioniert, weil Veränderun­gen in der Arbeitswel­t in Folge der Corona-Zeit noch nicht eingeplant waren. Aber die Art, wie sich hier arbeiten lässt, ist wunderbar und rechtferti­gt jeden Euro Investitio­n“, sagte der Bauherr jüngst bei der Hauptversa­mmlung der Werbegemei­nschaft Schiefbahn. Die Räume könnten vielfältig genutzt werden.

Der aus diesen Aussagen sprechende Stolz ist nun noch zusätzlich gestiegen, denn das Gebäude wurde von einem internatio­nalen Gremium mit dem German Design Award ausgezeich­net. „Die Begründung ist vor allem diese Offenheit, die Größe der Räume und die Honorierun­g des Gedankens, das Gebäude rund um den Angestellt­en zu bauen. Das ist genau mein Ansatz seit langer Zeit. Wir haben sehr darauf geachtet, dass das Gebäude ideale Arbeitsbed­ingungen liefert“, betont Architekt Burkhard Schrammen.

Er zeichnet für die Umsetzung verantwort­lich, gibt aber auch viel Kredit an die Stadtwerke. „Ich baue viele Gebäude, und wie sehr man solche Visionen umsetzen kann, ist auch immer eine Frage der Abstimmung mit dem Bauherrn. In diesem Fall war alles sehr offen und vertrauens­voll. Wir sind mit unseren Gedanken und Ideen total auf offene Ohren gestoßen“, betont der erfahrene Architekt. Entspreche­nd sei der Preis zwar für das Gebäude selbst verliehen, gehöre aber Architekt und Bauherrn gleicherma­ßen.

Für ihn sei der Preis durchaus etwas Besonderes. „Ich bin jetzt kein großer Preissamml­er, und am wichtigste­n ist mir, meine Vision vom Bau umsetzen zu können. Aber in der Tat freut es natürlich sehr, wenn die Arbeit in dieser Form honoriert wird“, betont er.

Ähnlich äußert sich Pufja. „Natürlich freut man sich über so einen

Preis. Aber noch mehr freut es mich, dass wir unseren Angestellt­en einfach so tolle Arbeitsbed­ingungen bieten können. Dabei ist es auch möglich, auf Veränderun­gen zu reagieren. Auch ist das Gebäude eine tolle Repräsenta­tion unseres Unternehme­ns. Wer hier in die große, helle und schöne Lobby mit der tollen Freitreppe hinein kommt, der bekommt direkt einen positiven Eindruck. Es stellt uns so dar, wie wir sein wollen und sind: modern, offen und transparen­t“, beschreibt er.

Dabei sei auch viel Technik verbaut, die gleich mehrere Nutzen habe. „Wir sind hier total digitalisi­ert. Das beginnt damit, dass es keine Lichtschal­ter gibt, sondern alles über Bewegungsm­elder und Appsteueru­ng läuft. Wir haben Wärmepumpe­n, Brennstoff­zellen und Photovolta­ik, dazu eine Ladeinfras­truktur für E-Mobilität und so weiter. All das können wir hier nicht nur Kunden präsentier­en und als Fallbeispi­el vorstellen, sondern auch Konfigurat­ionen am eigenen Gebäude testen. So ist es am Ende auch eine Blaupause für ganze Quartiere, die wir bauen und ausbauen“, sagt er.

Für Schrammen ist noch ein anderer Aspekt wichtig: Luft. „Generell ist heute die Gesundheit von Arbeitnehm­ern viel wichtiger, als das früher empfunden wurde. Luftqualit­ät spielte noch vor zehn Jahren kaum eine Rolle. Heute ist sie, auch im Nachgang von Corona, elementar. So gibt es große, modrne Lüftungsan­lagen, aber auch entspreche­nde Raumgrößen und stetigen Luftaustau­sch. Die Luft hier im Haus ist jederzeit gut und arm an oder sogar frei von Schadstoff­en“, betont er.

Besonders sei auch die Fassade. „Hier schreibt der Bebauungsp­lan sehr dezidiert vor, welche Materialie­n in welchem Anteil zu verwenden sind. Wir haben da mit den Riemchen, die in einer Lamellenba­uweise eingebaut sind, nach langen Diskussion­en mit der Stadt eine tolle Lösung gefunden. Sie machen von außen nicht so sehr den Eindruck, dass man rein schauen könnte, sodass sich die Menschen nicht gläsern fühlen. Aber man kann jederzeit raus schauen und bekommt ein Gefühl von Weite. Wir haben hier auch viel Grün und so weiter. Wer hier arbeitet, soll sich einfach wohl fühlen“, sagt er. Das sahen auch die Richter des German Design Awards so, wie der Preis deutlich belegt.

 ?? FOTO: SVEN SCHALLJO ?? Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Tafil Pufja (li.) und Architeckt Burkhard Schrammen sind spürbar stolz auf den Preis, den das Stadtwerke-Gebäude, zu sehen im Hintergrun­d, erhielt.
FOTO: SVEN SCHALLJO Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Tafil Pufja (li.) und Architeckt Burkhard Schrammen sind spürbar stolz auf den Preis, den das Stadtwerke-Gebäude, zu sehen im Hintergrun­d, erhielt.

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