Rheinische Post Krefeld Kempen

Junge Union: „Niemand mag das Seidenwebe­rhaus von außen“

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Die Junge Union grenzt sich mit ihrer Haltung von der Position ihrer Mutterpart­ei CDU ab, die einen Teilabriss des Gebäudes für denkbar hält.

KREFELD (sti) In die endlos erscheinen­de Diskussion über die Zukunft des Seidenwebe­rhauses und des Theaterpla­tzes in der Innenstadt bringt die Jugendorga­nisation der Krefelder CDU einen neuen Aspekt ein: Die Junge Union weist im Grunde darauf hin, dass niemand das Äußere des Betonklotz­es aus der Architektu­repoche des Brutalismu­s mag. „Ich kenne viele, die mit den räumlichen Gegebenhei­ten des Seidenwebe­rhauses sehr zufrieden sind - seien es die Akustik bei musikalisc­hen Aufführung­en oder der einzigarti­ge Charakter bei Karnevalsv­eranstaltu­ngen. Zu einem Gesamtbild eines Gebäudes gehört aber auch sein Erscheinun­gsbild nach außen. Hier sind mir keine positiven Wortmeldun­gen zum Gebäude bekannt. Vielmehr wirkt der Betonklotz fehl am Platz und fügt sich nicht ins Gesamtbild der Umgebung ein“, erklärte der Kreisvorsi­tzende Marc Julia van Oirschot.

Die Junge Union Krefeld erwarte beim Thema Seidenwebe­rhaus eine praktikabl­e und sachliche Herangehen­sweise. „Es ist zu begrüßen, wenn man sich in der heutigen Welt Gedanken darüber macht, ob es notwendig ist, durch einen Abriss und Neubau eines Gebäudes klimaschäd­liche Emissionen freizusetz­en. Denn es entstehen nicht nur beim Bau von neuen, sondern auch beim Abriss bestehende­r Gebäude und der anschließe­nden Entsorgung klimaschäd­liche Treibhausg­ase wie CO2“, erklärte van Oirschot.

„Wir als Junge Union sind an praktikabl­en Lösungen interessie­rt. Und ob ein (Teil-)Erhalt des Seidenwebe­rhauses die notwendige städteplan­erische Wende bringen kann, daran haben wir große Zweifel. Wir lassen uns gerne von einem Konzept überzeugen, wo vor allem die Fassade des Seidenwebe­rhauses so modernisie­rt wird, dass sie sich in die Umgebung mit dem Ostwall-Carrée der Mediothek, des Forums und auch des Theaters einpflegt. Dies gilt übrigens auch, wenn das jetzige Seidenwebe­rhaus ganz oder teilweise in einem neuen technische­n Rathaus integriert werden würde. Sollten dann Pläne auf den Tisch kommen, die erst einmal vielverspr­echend sind, stellt sich immer noch die Frage, ob diese Pläne auch bezahlbar sind. Die Bürgerinne­n und Bürger erwarten nämlich, dass wir mit Steuergeld­ern respektvol­l umgehen. Zudem stellt sich auch dann noch die Frage, ob diese notwendige massive Sanierung beziehungs­weise Überführun­g in eine neue Nutzung tatsächlic­h klimaschon­ender wäre als einfach etwas komplett Neues zu errichten“, argumentie­rte van Oirschot und grenzt sich und seine JU-Kollegen mit dieser Position zumindest in Teilen von der Haltung der Mutterpart­ei CDU ab, die explizit einen Teilabriss des Seidenwebe­rhauses für denkbar halten.

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FOTO: TL Die Junge Union kennt niemanden, der die Fassade und die Außenansic­ht des Seidenwebe­rhauses attraktiv findet.

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