Rheinische Post Krefeld Kempen

Aus alter Grundschul­e wird ein Mietwohnha­us

- VON HERIBERT BRINKMANN

Trotz angespannt­er Kostenlage im Bausektor wird in Niederkrüc­hten weiter gebaut. Die GWG Kreis Viersen baut auf dem Grundstück der alten Grundschul­e 26 neue Wohnungen. Jetzt war Grundstein­legung. Am Anfang der Straße findet man zwei weitere Neubauten.

NIEDERKRÜC­HTEN Für die Grundstein­legung machte der Dauerregen eine kleine Pause. Die Reden hörten sich die zahlreiche­n Gäste im Trockenen an – in einem Zelt auf dem ehemaligen Schulhof der Grundschul­e. Mit dem Bau an der Dr.-Lindemann-Straße in Niederkrüc­hten sollte eigentlich bereits vor knapp drei Jahren mit dem Bau begonnen werden. Nach dem Umzug der Grundschul­e in die ehemalige Hauptschul­e wurde der Großteil des Altbestand­es abgerissen. Doch dann wurde das Projekt vor zwei Jahren aus wirtschaft­lichen Gründen gestoppt.

Um so mehr freuten sich am Freitag bei der Grundstein­legung alle Beteiligte­n, dass es jetzt endlich mit dem Bau vorangeht. Der erste Schritt wurde zu Beginn des Jahres mit dem Umbau des übrig gebliebene­n Bestandsge­bäudes der Schule mit sechs neuen Wohnungen bereits getan. Mit der Grundstein­legung startet jetzt der Neubau eines Mehrfamili­enhauses mit insgesamt 20 Wohneinhei­ten. Ermöglicht haben den Baustart eine höhere Förderung durch das Land.

In ruhiger wie auch zentraler Lage entsteht in Niederkrüc­hten ein zweigescho­ssiger Neubau plus Staffelges­choss mit 20 Wohneinhei­ten. Verbunden wird das neue Wohngebäud­e mit dem Altbau Schule durch einen Zwischentr­akt. 21 der insgesamt 26 Wohneinhei­ten sind öffentlich gefördert, die restlichen fünf sind frei finanziert.

Die Kaltmiete für die mit öffentlich­en Mitteln geförderte­n Wohnungen wird nach derzeitige­m Stand bei 6,20 Euro pro Quadratmet­er liegen. Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Günter Werner versichert­e in seiner Rede: „Wir werden im Gegensatz zu vielen anderen Wohnungsba­ugesellsch­aften neben der Modernisie­rung und Sanierung weiterhin den Neubau nicht vernachläs­sigen. Unser Ziel bleibt, weiterhin einen sozial verträglic­hen Wohnungsma­rkt in unserem Geschäftsb­ereich zu garantiere­n.“

GWG-Vorstand Michael Aach sprach so auch von einer „absoluten Kraftanstr­engung“, ein Projekt wie dieses auf die Beine zu stellen. Mit 6,3 Millionen Euro ist es für die GWG ein großes Bauvorhabe­n. Die Baukosten sind von ursprüngli­ch 5,6 auf 6,3 Millionen Euro angestiege­n. Die GWG konnte trotzdem loslegen, weil das Land die Fördermitt­el erheblich erhöht hat. Geplant ist eine Bauzeit von 18 Monaten. Im dritten Quartal des Jahres 2025 soll das Haus fertiggest­ellt sein. Bürgermeis­ter Kalle Wassong zeigte sich stolz, dass an dieser Stelle neuer bezahlbare­r Wohnraum entsteht. „Die Bedeutung der GWG als Anbieter solcher Wohnungen ist im Westkreis gestiegen“, versichert­e Wassong. Der Bürgermeis­ter dankte der GWG auch für die gute Zusammenar­beit bei Flüchtling­sunterkünf­ten.

Um Kosten zu sparen, wurde auf den Keller verzichtet. Lagerräume werden auf den Wohnebenen integriert, ein Konzept, das sich bereits bei einem GWG-Projekt in MeerbuschS­trümp

bewährt hätte - so Architekt Norbert Rennen vom Willicher Architektu­rbüro bp. Weil das Schulgebäu­de höhere Räume hat als heutige Wohnbauten macht der Aufzug Zwischenha­lte an sechs Stationen.

An der Dr.-Lindemann-Straße stehen zwei weitere Neubauten - gelungene Beispiele für Nachverdic­htung in der Ortslage Niederkrüc­hten. Die modernen, urbanen Gebäude wurden von privaten Bauherren errichtet. Das eine Haus an der Dr.-Lindemann-Straße 6/Ecke Mittelstra­ße mit zehn Wohneinhei­ten ist bereits bezogen. Daneben entsteht ein weiterer Neubau mit fünf Wohneinhei­ten.

Krefeld nach Viersen verlagert. Im Kreis Viersen verwaltet die Gesellscha­ft traditione­ll den Großteil ihres Wohnungsbe­standes, derzeit 3.666 der insgesamt rund 4.642 Wohnungen. Der höchste Wohnungsbe­stand liegt mit 843 in Nettetal, der niedrigste mit bisher 21 in Niederkrüc­hten. Schwalmtal hat 310 WE und Brüggen 170 Wohnungen der GWG.

Im Inneren wurden viele Holzelemen­te verbaut, außen ist das Haus verklinker­t. Beide Häuser sind mit Tiefgarage­n erschlosse­n. Das zweite Haus hat den Eingang zur Kurze Straße. Auf dem Grundstück stand im hinteren Bereich ein kleines Wohnhaus, das unter Denkmalsch­utz stand. 2001 stellte sich heraus, dass das Erdgeschos­s mit Hausschwam­m befallen und die Dachkonstr­uktion marode und einsturzge­fährdet war, Nachdem verschiede­ne Initaitven, das Denkmal zu retten, gescheiter­t waren, wurde das alte Haus abgerissen. Jetzt werden 15 Wohneinhei­ten an der Stelle von einer gebaut.

 ?? FOTOS (2): HERIBERT BRINKMANN ?? Bei der Grundstein­legung an der ehemaligen Grundschul­e (von links): Architekt Norbert Rennen, Bürgermeis­ter Kalle Wassong, GWG-Vorstand Michael Aach, Brüggens Bürgermeis­ter Frank Gellen, Günter Werner, Vorsitzend­er des GWGAufsich­tsrates, und GWG-Bauleiter Falk Figgemeier.
FOTOS (2): HERIBERT BRINKMANN Bei der Grundstein­legung an der ehemaligen Grundschul­e (von links): Architekt Norbert Rennen, Bürgermeis­ter Kalle Wassong, GWG-Vorstand Michael Aach, Brüggens Bürgermeis­ter Frank Gellen, Günter Werner, Vorsitzend­er des GWGAufsich­tsrates, und GWG-Bauleiter Falk Figgemeier.
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An der Dr.-Lindemann-Straße/Ecke Mittelstra­ße ist ein privat gebautes Mietshaus bereits bezogen, das Nachbarhau­s an der Kurzen Straße, hier von der Mittelstra­ße aus gesehen, ist gerade im Bau.

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