Rheinische Post Krefeld Kempen

Bei Koné dauert es länger als erhofft

- VON KARSTEN KELLERMANN

Gerardo Seoane hatte gehofft, dass Manu Koné noch im April zurückkehr­t. Das wird wohl nicht klappen. Was Borussias Trainer zur Situation des Franzosen sagt.

Borussias Trainer Gerardo Seoane war guter Hoffnung, dass Manu Koné nach seinem Faserriss im Oberschenk­el noch im April zurückkehr­en könnte. Nicht schon im Spiel bei 1899 Hoffenheim, das Borussia am Samstag 3:4 verlor, aber zumindest mit einem Kurzeinsat­z im wichtigen Heimspiel gegen Union Berlin.

„Wir planen, dass Manu vielleicht schon in der nächsten Woche wieder Teile des Trainings mitmachen kann. Dann noch ein, zwei Wochen und ich denke, dass wir ihn noch im April wieder auf dem Platz sehen können”, sagte der Schweizer vor dem 1:2 gegen Borussia Dortmund.

Eine Woche später musste Seoane etwas zurückrude­rn in der Personalie Koné. „Ich hatte das Gefühl, dass es sich gut entwickelt. Jetzt habe ich das Gefühl, dass es doch ein bisschen länger geht. Ob es nun drei oder fünf Tage dauert, kann ich nicht sagen“, sagte Seoane im Vorfeld des Hoffenheim-Spiels.

„Manu ist auf dem Platz, hat auch den Ball dabeigehab­t und die Belastung gesteigert. Aber wie bei allen Verletzung­en gibt es auch eine Reaktion, nach der man dann neu bewertet, ob es beim Plan bleibt oder nicht. Wir hatten kurz die Hoffnung, dass es ein bisschen schneller gehen könnte, jetzt sieht es aber so aus, als bleibt es beim ursprüngli­chen Plan“, sagte der Trainer.

Seoane hat Koné für die Saison aber noch nicht abgeschrie­ben. „Ich glaube schon, dass wir Manu in dieser Saison nochmal auf dem Platz oder zumindest im Kader haben werden. Aber an welchem Spieltag das sein wird, kann ich nicht sagen.“

Die Zeit läuft allerdings gegen Koné – nach Hoffenheim sind es nur noch vier Spiele, doch wird es nun auch mit Union Berlin eng werden. Danach sind noch Bremen, Frankfurt und Stuttgart übrig. Wie viel Einsatzzei­t dann überhaupt möglich wäre, ist auch offen. Die Variante, dass Koné gar nicht mehr für Gladbach spielt, nimmt zumindest mehr als noch vor einer Woche Konturen an. Klar ist bereits: Richtig zeigen wird sich Koné kaum noch können. Für einen, der im Sommer ein Verkaufska­ndidat ist und durchaus auch Wechselplä­ne hegt, ist das keine optimale Situation.

Paris Saint-Germain und verschiede­ne Klubs aus der Premiere League sollen Koné auf der Liste haben. Sicherlich wissen interessie­rte Klubs um seine Qualitäten. Doch werden sie auch gesehen haben, dass er in dieser Saison erst seine Knie-Geschichte hatte, nun schon wieder fehlt und auch zwei Spiele wegen des Platzverwe­ises im Derby verpasste, nur selten sein Leistungsn­iveau erreicht hat. Das drückt das Interesse und aus Klub-Sicht den Preis.

Bis 2026 ist Konés Vertrag datiert und der Plan der Borussia ist eigentlich, Spieler künftig rechtzeiti­g entweder zu verlängern oder zu veräußern, um nicht weitere ablösefrei­e Abgänge zu riskieren. Dass Koné über 2026 hinaus seinen Kontrakt ausweiten will, ist eher nicht vorstellba­r, auch wenn Sportvorst­and Roland Virkus zuletzt nochmal sagte: „Es gibt noch nichts Neues. Wir freuen uns, wenn Manu auch in der nächsten Saison bei uns ist.”

Doch zu gern will wohl Koné den nächsten Schritt in seiner Karriere machen. Für Gladbach kann er dann zum Motor des weiteren Umbruchs werden, auch wenn der Erlös nach dieser Saison und dem sich andeutende­n Ende weit geringer ausfallen dürfte, als erhofft.

Aber selbst wenn der Franzose noch fit wird, ist die Frage, ob er spielen würde. Denn derzeit setzt Seoane auf eine andere Konstellat­ion vor der Abwehr, eine defensiver­e mit einer Doppelsech­s und Ko Itakura, die Doppelacht, die zuvor Usus und wie gemacht war für Koné, ist erstmals abgeschaff­t.

So könnte es im Sommer ein recht leiser Abschied werden für Koné. Doch so weit schauen die Macher im Klub noch nicht voraus. „Erstmal ist das Wichtigste, dass Manu gesund und fit wird. Alles weitere werden wir im Sommer dann sehen“, sagte Sportdirek­tor Nils Schmadtke. „Generell gilt: Wenn Angebote reinkommen sollten, sind wir vorbereite­t.“

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Muss derzeit pausieren: Gladbachs Manu Koné.

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