Rheinische Post Krefeld Kempen

Licht muss wieder werden...

-

In einem Liedtext von Hermann Claudius heißt es: „Licht muss wieder werden nach diesen dunklen Tagen. Lasst uns nicht fragen, ob wir es sehen. Auferstehn wird ein neues Licht!“

Jeder Mensch kennt dunkle Tage im Leben. Sei es, weil ein naher Mensch verstorben ist oder weil es uns selbst schlecht geht, uns eine ernste Krankheit oder ein anderer Schicksals­schlag ereilt hat. Auch die aktuelle Weltlage ist für viele Menschen beängstige­nd und finster. Trotz allem geht das Leben weiter. Doch habe ich in meiner Not die Kraft wieder aufzustehe­n oder bleibe ich am Boden liegen?

Ein Kind, das laufen lernt, fällt immer wieder hin, zieht sich hoch und fällt wieder zurück auf den Boden, immer und immer wieder. Doch das Kind gibt nicht auf. Und wie groß ist die Freude, das Licht in den Augen, wenn das Kind für einen Moment aufrecht steht und seine ersten freien Schritte macht.

Der Gottessohn hat auf seinem Erdenweg die größte Not, Leid, Hass, Ablehnung, Folter, Schmerz, Sterben und den Tod am Kreuz erleben müssen. Mit dem Tod des Jesus Christus stürzte die Welt in tiefste Erschütter­ung und Dunkelheit. Dann kehrte Ruhe ein. Da war äußerlich auf der Erde nichts zu sehen, dennoch ging im Inneren ein Werdeproze­ss vor sich. Auferstehu­ng ereignete sich. Seitdem ist ein neues Licht in der Welt.

In dieses Auferstehu­ngslicht können wir uns immer wieder hinein erheben durch gute Gedanken, ein Gebet oder eine Meditation. Wir werden immer wieder auf den Boden des Alltags zurückfall­en, können aber hoffentlic­h bemerken, dass wir für Momente auch in dieser Welt „stehen“und immer wieder neue Schritte tun können. Auferstehn wird ein neues Licht in uns, auch nach Ostern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany