Rheinische Post Krefeld Kempen
Emotionale Filme aus der Ukraine
Krefeld beteiligt sich an den Ukrainischen Filmtagen in NRW. Ab dem 24. Mai werden drei ukrainische Filme gezeigt.
KREFELD (ped) Es ist großes Zeichen der Solidarität - für die Kunst. Nordrhen-Westfalen veranstaltet erstmals Ukrainische Filmtage in 15 Städten - und Krefeld macht. Die offizielle Eröffnung ist am Donnerstag, 16. Mai, im Filmpalast in Köln. In der Krefelder Fabrik Heeder wird der erste von drei Filmen aus der Ukraine am 24. Mai gezeigt.
Der Verein Blau-Gelbes-Kreuz präsentiert in Kooperation mit dem Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf die Filmreihe. „Ukrainische Filme in Krefeld zeigen – das ist für mich ein richtiges Zeichen der Unterstützung für die durch den militärischen Angriff unter Druck geratene ukrainische Kunst- und Kulturszene. Ich freue mich, dass das Kulturbüro die Reihe unterstützen kann, insbesondere, da eine der Filmschaffenden in Krefeld wohnt“, sagt Katharine Leiska, neue Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld.
Am Freitag, 24. Mai, läuft in der Fabrik Heeder ab 19 Uhr „We will not fade away“im Original mit englischen Untertiteln (Einlass 18.30 Uhr). Mit den Filmtagen soll auch während des Kriegs die ukrainische Kunst unterstützt und dem Publikum die Möglichkeit gegeben werden, das ukrainische Kino in seiner Vielfalt zu entdecken. Neben den Vorführungen und Podiumsdiskussionen gibt es Gespräche mit den Filmschaffenden.
„We will not fade away“ist ein gut 100-minütiger Dokumentarfilm (2023) der Regisseurin Alisa Kovalenko. Er zeigt fünf Jugendliche, die in der konfliktreichen ukrainischen Donbass-Region leben. Eine Himalaya-Expedition ermöglicht ihnen eine kurze Flucht aus der Realität. Der Film zeichnet das Porträt einer Generation, die trotz allem in der Lage ist, die zerbrechliche Schönheit des Lebens zu erkennen und zu feiern, heißt es in der Ankündigung. Der Film wurde bereits weltweit auf Festivals vorgeführt. Beim Internationalen Menschenrechtsfilmfestival in Nürnberg erhielt er den Jugendjury-Preis.
Die Krefelder Vorstellungen der Filmtage wurden durch den Ukrainischen Kulturverein „Kobsar“, Stella Baack und Olha Matat organisiert. „Wir sind sehr stolz, dass wir an den Filmtagen beteiligt sind und auch in Krefeld Menschen ukrainische Filme sehen können“, sagt Stella Baack. Sie nahm im vergangenen Dezember Kontakt zu der in Krefeld lebenden Filmproduzentin Olha Matat auf, die die Reihe kuratiert und nun die drei Vorführungen in der Fabrik Heeder ermöglicht. „Es ist erstaunlich, was für großartige Filme ukrainische Filmschaffende unter den erschwerten Bedingungen des russischen Angriffskriegs produzieren“, sagt Matat. Ihr Film „How is Katia?“wird als zweiter des Krefelder Programms gezeigt.
„How is Katia?“erzählt die Geschichte von Anna, einer 35-jährigen alleinerziehenden Mutter und Rettungssanitäterin. Sie hat eine Hypothek aufgenommen und träumt davon, ihrer zwölfjährigen Tochter Katia ein besseres Leben zu ermöglichen. Stattdessen bringt eine plötzliche Wendung der Ereignisse Anna in ein Dilemma, das ihre persönlichen moralischen Grenzen in einer Gesellschaft, die keine Moral kennt, verändern wird. Das Drama aus dem Jahr 2022 wird am Dienstag, 4. Juni, um 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) in der Fabrik Heeder im Original mit deutschen Untertiteln vorgeführt. Anschließend findet ein Gespräch mit Regisseurin Christina Tynkevych und Produzentin Olha Matat statt.
Zum Abschluss der Ukrainischen Filmtage in Krefeld steht der Spielfilm „Rezept zum Glücklich sein – Kochen auf Ukrainisch“(2023) auf dem Programm. Köchin Valeria verliert ihren Job, weil niemand ihre Haute Cuisine in dem ländlichen Straßencafé zu schätzen weiß. Sie flieht in die Stadt und beschließt, Chefköchin in einem angesehenen Restaurant zu werden. Als sie jedoch auf ein Kochbuch der legendären Köchin Olha Franko aus dem Jahr 1929 stößt, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung. Der Film ist am Dienstag, 8. Juli, ab 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) in der Fabrik Heeder im Original mit deutschen Untertiteln zu sehen. Anschließend gibt es ein Gespräch mit Drehbuchautorin und Produzentin Olena Shulyk.
Der Eintritt zu den drei Filmvorführungen in der Fabrik Heeder an der Virchowstraße 130 ist kostenfrei. Eine Reservierung ist wegen des begrenzten Sitzplatzangebotes notwendig. Für „We will not fade away“unter https://forms.office. com/r/ADKnJ2aYdQ, für „How is Katia?“unter https://forms.office. com/r/BP2feVYk0p und für „Rezept zum Glücklich sein – Kochen auf Ukrainisch“unter https://forms. office.com/r/kJviM8Gsm9.
„Es ist erstaunlich, was für großartige Filme ukrainische Filmschaffende unter den Bedingungen des Kriegs produzieren“Olha Matat
Die Ukrainischen Filmtage NRW laufen in Aachen, Bielefeld, Bonn, Brühl, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Erftstadt, Essen, Gevelsberg, Köln, Krefeld, Leverkusen, Troisdorf und Wuppertal. Termine unter www.bgk-verein.de Dort kann man auch für den Verein spenden.