Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein allerletzt­es Mal im Studio

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Dieser Film treibt einem die Tränen in die Augen: Die 50 Jahre unter Verschluss gehaltene Doku „Let It Be“zeigt die Beatles in ihrem letzten Schaffensr­ausch. Zum Schluss geben sie ein Konzert auf dem Dach.

zu einem Peter-Sellers-Film rübergekom­men, schlägt mit einem Hammer auf einen Amboss. Die Beatles entwickeln den Song „Maxwell’s Silver Hammer“. Es gibt noch keinen Text, und Paul singt zunächst die Tonarten zur Melodie, „Minor B, lower Key“, und irgendwann hat er es dann: „Back in school again / Maxwell plays the fool again.“

Sie trinken Tee aus großen Tassen, sie rauchen, John trägt Pelzmantel, und man erfährt durch bloßes Hinschauen viel über die Hierarchie in der Gruppe. Zum Beispiel, als George mit einer Idee kommt. Er stellt seinem Verbündete­n Ringo „I Me Mine“vor. „Es ist egal, wenn ihr es nicht wollt“, sagt George. Zum Glück landete das Stück dann auf „Let It Be“.

Sechste allerschön­ste Szene Morgens im Studio. George und Ringo sind schon da.

Ringo spielt George eine Idee auf dem Piano vor. Man erkennt die Melodie von „Octopus’s Garden“. George sagt, Ringo solle an einer Stelle die Tonart ändern. Dann spielt er die Melodie auf der Gitarre. In dem Moment kommt Produzent und Vaterfigur George Martin in perfekt sitzendem Tweedanzug. Man spürt, George und Ringo ist die Situation unangenehm, aber sie spielen weiter. George Martin stellt sich ans Klavier, stützt den Arm auf, legt das Kinn in die Hand und hört zu. Im Hintergrun­d kommen John und Yoko rein, John schaltet sofort und setzt sich mit Fluppe im Mund ans Schlagzeug und spielt den Beat zum Lied. Man findet es heute auf „Abbey Road“.

Gegen Ende des Films versucht man langsamer zu atmen, um den Schluss hinauszuzö­gern. Man sieht Paul dabei zu, wie er „Let It Be“einsingt und dabei dieses „Paul

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