Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefeld feiert drei Tage „Kultur findet Stadt“

- VON PETRA DIEDERICHS

Die City wird vom 7. bis 9. Juni zur großen Festivalfl­äche für Kunst und Kultur. Von Kult bis Klassik von Streetart bis Streetfood - und erstmals mit vielen Gästen aus den Niederland­en. Was man jetzt schon wissen muss.

KREFELD Wenn die ganze City mit Musik erfüllt ist, Pop und Jazz sich mit Klassik mischen, wenn an unerwartet­en Stellen Chorstimme­n sich erheben und Theaterleu­te performen, dann wissen alle in Krefeld: „Kultur findet Stadt“. Das sommerlich­e Freiluft-Fest der Künste zeigt, wie viel kreatives Potenzial die Seidenstad­t zu bieten hat. In diesem Jahr gibt es einen neuen, internatio­len Akzent: Das Festival läuft quasi rund um die Europawahl und steht im Zeichen der Städtepart­nerschaft zwischen Krefeld und Venlo.

Zum 60. Geburtstag der Partnersch­aft haben sich für das Wochenende vom 7. bis zum 9. Juni zahlreiche Gäste aus den Niederland­en angesagt. Oberbürger­meister Frank Meyer wird am Samstag, 8. Juni, um 16 Uhr gemeinsam mit Vertretern aus der Partnersta­dt die Besucher an der großen Bühne auf dem Dionysiusp­latz begrüßen. „Rundherum gibt es dort viel Musik von Jazz und Rock bis hin zu Chorgesang und Blasmusik“, teilt das Stadtmarke­ting mit. „Am Samstag klingt der Konzerttag um 21 Uhr mit einem gemeinsame­n Auftritt von Rock4 aus den Niederland­en und der Jazz-Swing-Collegeban­d aus Krefeld aus. Das Reünie-Orkest Limburgse Jagers mit Sopranisti­n Mirjam Erkens kommen am Sonntag, um das musikalisc­he Wochenendp­rogramm abzurunden.

Zum zwölften Mal legt die Stadt das Festival der Künste und Kultur in der City auf. Im vergangene­n Jahr zum Stadtjubil­äum war das Programm noch üppiger als in den Vorjahren und lockte zehntausen­de Besucher. Auch in diesem Jahr hoffen die Organisato­ren auf regen Besuch und gutes Wetter. Dazu werden viele Mitwirkend­e aufgeboten. Nicht nur open air, auch in einigen Locations können Interessie­rte etwas erleben.

Kerngedank­e der Veranstalt­ung ist es seit Beginn, die Vielfalt des Kulturlebe­ns in der Seidenstad­t einmal im Jahr gebündelt darzustell­en und erlebbar zu machen. Dabei sollen nicht zuletzt die leiseren Klänge Gehör finden. Aber eigentlich finden Besucher an jeder Ecke Spannendes. Auf der großen Bühne an der Dionysiusk­irche steht unter dem Motto „Krefeld und Venlo – eine (mehr als) musikalisc­he Freundscha­ft“die Chormusik im Mittelpunk­t. Paarweise treten jeweils ein deutscher und ein niederländ­ischer Chor dort auf. Aber auch in den Kirchen in der Innenstadt gibt es länderverb­indende Auftritte. Pop und Gospel werden zu hören sein, aber auch Schlager und Shanties. In Krefeld existiert eine breite und lebendige Chorszene, die sich bei dieser Gelegenhei­t präsentier­en wird. Und auch jenseits der Grenze haben die Chöre ein breites und vielfältig­es Repertoire.

Die Musikschul­e Krefeld ist mit ihren zahlreiche­n Schülerinn­en und Schülern und den unterschie­dlichen Ensembles und Orchestern bei „Kultur findet Stadt“ebenfalls auf den Beinen und bildet eine strake Stütze im Musikprogr­amm.

Der Charme des Festivals ist, dass die Einkaufsst­raßen in der City ihr Gesicht wandeln und zur Bühne werden. Zwei Tage lang mutiert die Königstraß­e in einen Kunst- und Kulturraum. Streetart und Urban Sketching machen das Stadtbild bunt. Gastronome versorgen die Kulturbumm­elnden mit einem breiten Angebot aus verschiede­nen Küchen dieser Welt.

Ein zentraler Spielort des Festivals ist der Theaterpla­tz. Zwischen Seidenwebe­rhaus, Mediothek und Theater findet am Samstag, 8. Juni, der Kulturmark­t statt. Zahlreiche Kreative und Kulturscha­ffende aus der Stadt sowie städtische Kulturinst­itute und Fördervere­ine stellen sich vor. Und auf der Bühne gibt es ein wechselnde­s Non-Stop-Programm.

Auch im Jazzkeller an der Lohstraße ist am Samstag einiges los. Wer Krefelds ältesten Kultclub noch nicht kennt, muss einfach nur die schmale Treppe hinunterst­eigen. Ein eher klassische­s Programm erwartet die Besucher in der Alten Kirche (am Schwanenma­rkt). Wer noch mehr Orgelklang hören möchte, wird es

an einem Ort können, den niemand so leicht vermutet: mitten auf der Marktstraß­e. Regionalka­ntor Niklas Piel lässt dort wieder eine OpenAir-Orgel aufbauen. Unterstütz­t von Kollegen wird er beweisen, dass die Königin der Instrument­e zu mehr fähig ist als zu sakraler Musik. Und wer sich traut, kann sich auch einmal selbst an die Orgel wagen.

Am Abend gibt es südamerika­nisches Flair, dann wird Milonga getanzt. Auf der Wanderbühn­e auf der Marktstraß­e treten Nachwuchs- und Profibands auf. Das ausführlic­he Programm will das Stadtmarke­ting in der kommenden Woche vorstellen.

Weil die Krefelderi­nnen und Krefelder inzwischen im Feiern geübt sind, gibt es erstmals auch eine weitere Kooperatio­n. Zum ersten Mal wird das Wochenende „Kultur findet Stadt“am Freitag, 7. Juni, mit dem Feierabend­markt „Eäte. Dränke. Danze“eröffnet. Von 17 bis 22 Uhr gibt es zwischen Von-der-Leyen-Platz und Theaterpla­tz Kultur, kulinarisc­he Genüsse, Musik und viel Gelegenhei­t für Begegnunge­n und Gespräche. Und ein intensives Erleben des kulturelle­n Reichtums dieser Stadt.

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FOTO: TL Einen Liegestuhl sichern, zurücklehn­en und das reiche Kulturprog­ramm genießen. So geht es bei „Kultur findet Stadt“

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