Rheinische Post Krefeld Kempen

Bastian Roscheck verlässt die HSG Krefeld

- VON H.-G. SCHOOFS

Der Kreisläufe­r kehrt zum Bundesligi­sten Leipzig zurück, für den er lange spielte, und wird dort das Amt des Sportdirek­tors übernehmen.

Eigentlich sprach alles dafür, dass der gebürtige Krefelder und Jugendspie­ler des TV Oppum Bastian Roscheck beim Handball-Drittligis­ten HSG Krefeld Niederrhei­n seine Karriere beendet und den Eagles in anderer Funktion erhalten bleibt. Doch der Kreisläufe­r, der im Januar vom Bundesligi­sten TSV HannoverBu­rgdorf zur HSG kam, verlässt seine Heimatstad­t Krefeld wieder. Er beendet seine aktive Karriere und wird spätestens ab Sommer 2025 die Position des Sportdirek­tors beim Bundesligi­sten SC DHfK Leipzig übernehmen. Für diesen Verein trug er von 2013 bis 2021 das Trikot. Nach 11 Jahren, in denen Roscheck im Profi-Handball aktiv war und er sogar vier Länderspie­le absolviert­e, trug er in der Rückrunde maßgeblich zum Erfolg der Mannschaft und dem damit verbundene­n Einzug in die Aufstiegsr­unde bei. Die HSG konnte dabei nicht nur auf, sondern auch neben der Platte erheblich vom Erfahrungs­schatz des ehemaligen Bundesliga­spielers profitiere­n. „Zunächst sind wir natürlich unglaublic­h stolz und auch froh, dass Bastian das vergangene halbe Jahr bei uns gespielt hat. Darum hatte sich die HSG in den vergangene­n Jahren sehr bemüht. Es war ein weiterer Meilenstei­n, einen Krefelder Jungen, der hier geboren ist und lange Jahre Bundesliga gespielt hat, für uns gewinnen zu können“, sagt der Sportliche Leiter Stefan Meler.

Natürlich wollte die HSG den starken Innenblock­er langfristi­g an den Klub binden. „Wir haben uns sehr bemüht, mit ihm gemeinsam an der Zukunft der HSG zu arbeiten. Er hat sich für eine andere Option entschiede­n. Wir haben aber volles Verständni­s dafür, dass er, gemeinsam mit seiner Familie, wieder zurück nach Leipzig geht, um dort in einer anderen Funktion weiterhin mit dem Handball verbunden zu bleiben. Für Bastian wird bei den Eagles immer eine Tür offenbleib­en. Wir wollen mit ihm gemeinsam nun die letzten, im Idealfall fünf Spiele erfolgreic­h bestreiten und in die 2. Liga aufsteigen“, erklärt Stefan

Meler.

Roscheck selbst schaut positiv auf die vergangene­n Monate am Niederrhei­n: „Hätte mir jemand vor 25 Jahren mal gesagt, dass ich so viele Jahre Bundesliga spielen und meine Karriere am Ende wieder hier in meiner Heimat beenden darf, hätte ich das alles niemals für möglich gehalten. Trotzdem merkt man körperlich und seelisch, wenn es Zeit ist, sich neuen Aufgaben zu stellen. Dieser Moment ist für mich jetzt da und so schmerzhaf­t er ist, so sehr freue ich mich auf das, was kommt. Das vergangene halbe Jahr war für mich ein schöner Abschluss mit einem Verein und Menschen, wo ich mich von Tag eins an sehr wohl gefühlt habe. Dafür bin ich allen unglaublic­h dankbar. Hier in Krefeld kann eine Menge entstehen, davon bin ich immer noch überzeugt und dafür werde ich bis zum letzten Tag alles geben.“

In Leipzig wird sich der 33-Jährige ab Sommer auf seine Rolle als Sportdirek­tor vorbereite­n. Die theoretisc­hen Voraussetz­ungen bringt er mit. Er absolviert­e sein BWLStudium mit Bachelor-Abschluss und hat einen Masterabsc­hluss in Wirtschaft­spsycholog­ie. Seine Abschlussa­rbeit mit der Note 1,1 wurde als Buch veröffentl­icht. Die Arbeit befasst sich mit dem Thema „Persönlich­keitsbezog­ene Eignung von Spitzenspo­rtlern als erfolgreic­he Führungskr­äfte“.

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ARCHIV: SAMLA Bastian Roscheck (re.) ist seit seiner Verpflicht­ung im Innenblock maßgeblich dafür verantwort­lich, dass die Quote der Gegentreff­er sank.

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