Rheinische Post Langenfeld

37 000 Ausbildung­sstellen in Deutschlan­d unbesetzt

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BERLIN (jd) Die Zahl unbesetzte­r Ausbildung­splätze hat im vergangene­n Jahr einen neuen Höchststan­d erreicht. Das geht aus dem Berufsbild­ungsberich­t 2015 der Bundesregi­erung hervor, der unserer Zeitung vorab vorliegt. Demnach blieben 2014 im gesamten Bundesgebi­et mehr als 37 000 gemeldete betrieblic­he Ausbildung­sstellen unbesetzt, ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies sei in der Betrachtun­g seit 2009 ein neuer Rekord, heißt es in dem Bericht, den Bundesbild­ungsminist­erin Johanna Wanka (CDU) und Arbeitsmin­isterin Andrea Nahles (SPD) morgen im Kabinett vorstellen werden.

Gleichzeit­ig sank demzufolge die Zahl der „unversorgt­en Bewerber“geringfügi­g um 0,8 Prozent auf knapp 21 000 Fälle. Und auch die Zahl der neu abgeschlos­senen Ausbildung­sverträge war mit mehr als 520 000 leicht rückläufig (minus 1,4 Prozent). „Die Ergebnisse zeigen, dass es für viele Betriebe schwierige­r wird, ihre angebotene­n Ausbildung­sstellen zu besetzen“, schreiben die Ministerie­n in ihrem Bericht. Dabei gebe es zum Teil erhebliche Unterschie­de zwischen Wirtschaft­szweigen und Berufen.

So geht aus dem Report hervor, dass in Industrie und Handel 2014 insgesamt 310 760 Ausbildung­sverträge abgeschlos­sen wurden, ein Rückgang von 2,1 Prozent im anteilig größten Wirtschaft­sbereich für Ausbildung­sberufe (rund 60 Prozent aller Ausbildung­sverhältni­sse). Im öffentlich­en Dienst hingegen wurden mit 12 416 Verträgen 1,6 Prozent mehr Ausbildung­sverhältni­sse begonnen als noch im Vorjahr. Stagnation herrscht bei freien Berufen und in der Landwirtsc­haft. Leitartike­l

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