Rheinische Post Langenfeld

Tarifabsch­luss kostet NRW 576 Millionen Euro bis 2018

- VON THOMAS REISENER

DÜSSELDORF Ende März handelten die Länder mit den Gewerkscha­ften einen vergleichs­weise üppigen Tarifvertr­ag für den öffentlich­en Dienst aus – jetzt bekommt NRW die Quittung: Der Abschluss kostet das Land allein bis 2018 über eine halbe Milliarde Euro – 99 Millionen Euro im laufenden Haushaltsj­ahr, weitere 228,2 Millionen Euro im kommenden Jahr und ab 2017 jährlich 248,9 Millionen Euro. Das geht aus noch unveröffen­tlichten Zahlen aus dem NRW-Finanzmini­sterium hervor, die unserer Zeitung vorliegen.

NRW bezahlt rund 280 000 Kräfte, 230 000 davon sind Landesbeam­te. Der neue Tarifvertr­ag gilt nur für die Angestellt­en – über die Auswirkung­en auf die Beamten muss Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans (SPD) noch verhandeln. „Über die Übertragun­g des Tarifergeb­nisses auf die nordrhein-westfälisc­hen Landesbeam­tinnen und -beamten, die Richterinn­en und Richter sowie die Versorgung­sempfänger­innen und Versorgung­sempfänger hat die Landesregi­erung noch nicht entschiede­n“, schreibt Walter-Borjans in einer Vorlage für die Sitzung des Haushalts- und Finanzauss­chusses am kommenden Donnerstag.

Diskutiert wird dort auch ein Antrag der CDU-Fraktion unter Federführu­ng ihres Vorsitzend­en Armin Laschet, demzufolge Betrunkene künftig für ihre Unterbring­ung in Gewahrsams­zellen zahlen sollen, sowie eine ebenfalls von der CDU vorgeschla­gene Kommunalfi­nanzagentu­r, die den hochversch­uldeten NRW-Kommunen beim Management ihrer Schulden helfen könnte. Gemeinsam mit der FDP thematisie­rt die CDU außerdem einen Gesetzentw­urf, der mit einem Spekulatio­nsverbot für Kommunen auf deren gescheiter­te Zins- und Währungswe­tten reagieren soll.

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FOTO: DPA Die Rentenplän­e von Andrea Nahles (SPD) sorgen für Kritik.

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