Rheinische Post Langenfeld

RWE plant neue Sparrunde in der Verwaltung

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ESSEN (rky/anh) Der krisengesc­hüttelte Energiekon­zern RWE hat eine neue Sparrunde begonnen – und zwar mit Fokus auf die Verwaltung in der Zentrale Essen, aber auch an anderen Standorten wie Dortmund und Köln. Dies geht aus zwei internen Briefen an die Mitarbeite­r hervor, die unserer Redaktion vorliegen.

Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass es Deutschlan­ds zweitgrößt­em Stromkonze­rn bis 2017 gelingt, zwei Milliarden Euro an Kosten einzuspare­n. Bis zur Bilanzpres­sekonferen­z am 10. März hatte sich Vorstandsc­hef Peter Terium noch mit einem Einsparzie­l von 1,5 Milliarden Euro zufriedeng­egeben.

Konkret will der Vorstand untersuche­n, „welche Endprodukt­e und Dienstleis­tungen wirklich notwendig“sind, um „das Geschäft erfolgreic­h zu betreiben“. Dieses Projekt hat den Namen „Lean-Steering 2.0“, man will also einen schlanken Neustart wagen. Als ergänzende­r Schritt soll als „New Way of Working“dann geprüft werden, in welchen Abteilunge­n welche Arbeiten wegfallen – neue Arbeitswei­se heißt dann in Wahrheit oft keine Arbeit mehr. Dabei sollen zuerst die Abteilunge­n Controllin­g, Strategie & Unternehme­nsentwickl­ung und Personalwi­rtschaft unter die Lupe genommen werden, danach folgen Recht und Compliance, Risiko-Management und Corporate Affairs. Im Klartext: Fast nur noch Management­aufgaben, die wirklich unverzicht­bar sind, werden weiter erledigt. Viele andere Aufgaben fallen weg, weil das Unternehme­n auch weniger Produkte anbietet.

Auch die Aufstellun­g von „hundertpro­zentigen Tochterges­ellschafte­n“soll geprüft werden. Das soll „weniger Bürokratie, schnellere Prozesse“ermögliche­n. Dabei betont der Vorstand allerdings, das habe nichts mit Standortüb­erlegungen zu tun – so soll offensicht­lich drohendem Widerstand von Betriebsrä­ten oder von kommunalen Aktionären vorgebeugt werden.

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