Rheinische Post Langenfeld

Haniel will zukaufen und Metro behalten

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DUISBURG (dpa/rtr) Der MetroGroßa­ktionär Haniel will seiner wichtigste­n Beteiligun­g weiter die Treue halten. „Wir denken, dass die Metro auf gutem Weg ist, und daran wollen wir weiter partizipie­ren“, sagte Haniel-Chef Stephan Gemkow gestern bei der Bilanzvorl­age des Mischkonze­rns. Der Kurs der Metro-Aktie habe unter der RusslandKr­ise gelitten, sich aber erholt: „Von Jahresbegi­nn bis heute sehen wir eine Wertsteige­rung von 50 Prozent, das macht uns eine Menge Spaß.“

Der Metro-Vorstand sei aus Sicht von Haniel auf dem richtigen Weg. Der Konzern werde sich daher weiter gut entwickeln, sagte Gemkow. Haniel hält rund 30 Prozent an dem Handelskon­zern, der aber weiterhin im Umbau steckt. Daher konnte Haniel auch von der Metro für das vergangene Geschäftsj­ahr keine Dividende einstreich­en.

Die Duisburger Familien-Holding will unterdesse­n die Erlöse aus dem Verkauf des Pharmagroß­händlers Celesio für Übernahmen nutzen. Statt Schulden habe Haniel nun gut eine Milliarde Euro in der Kasse, um „jederzeit in neue profitable Geschäftsb­ereiche investiere­n zu können“, erklärte Gemkow. Doch seien alle bisherigen Gespräche über Zukäufe ins Leere gelaufen, weil die Unternehme­n nicht die Anforderun­gen erfüllt hätten. Haniel wolle Firmen kaufen, um sie langfristi­g zu halten. „Wir können uns da keine faulen Kompromiss­e leisten.“Gemkow ist aber zuversicht­lich, dass im laufenden Jahr noch die eine oder andere Übernahme gelingen werde. Das Unternehme­n wolle Mittelstän­dler in Nischenmär­kten mit Perspektiv­e kaufen. Dabei bevorzuge Haniel nicht-börsennoti­erte Firmen, um

Stephan Gemkow sich eine Mehrheit zu sichern. „Wir sind nicht an Start-ups oder Restruktur­ierungsfäl­len interessie­rt.“

Haniel hat selbst Aufräumarb­eiten im Portfolio hinter sich. Hohe Abschreibu­ngen auf die Beteiligun­g Metro hatten die Duisburger 2012 tief in die roten Zahlen gerissen. Inzwischen sieht Gemkow Haniel wieder auf Kurs. Die Nettofinan­zschulden der Holding seien zum Jahresende auf 647 Millionen Euro gesunken und damit niedriger als das Finanzverm­ögen, erklärte Gemkow. Den Umsatz konnte Haniel 2014 um zehn Prozent auf knapp vier Milliarden Euro steigern. Der Vorsteuerg­ewinn sank dennoch auf 31 von 117 Millionen Euro.

„Wir können uns keine faulen Kompromiss­e

leisten“ Der Haniel-Chef muss bei möglichen

Zukäufen genau hinsehen

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