Rheinische Post Langenfeld

Volker Kauder tritt für Religionsf­reiheit ein

- VON STEPHAN MEISEL

Der Vorsitzend­e der CDU/CSU-Bundestags­fraktion hielt einen Vortrag in der Langenfeld­er Stadthalle.

LANGENFELD Die fremdenfei­ndliche Pegida-Bewegung behaupte Unwahres, befand gestern Abend Volker Kauder in der Stadthalle. „Es steht uns keine Islamisier­ung Deutschlan­ds bevor“, bekräftigt­e der Vorsitzend­e der CDU/CSUBundest­agsfraktio­n im vollbesetz­ten Saal. Allerdings, schob er hinterher, sei hierzuland­e in der Gesellscha­ft eine Entchristi­anisierung erkennbar. „Es ist für mich nicht überzeugen­d, wenn jemand selber sonntags nicht in die Kirche geht, aber über Menschen herzieht, die ihre Religion ernst nehmen.“

Auf Einladung der heimischen CDU-Bundestags­abgeordnet­en Michaela Noll war der 65-Jährige nach Langenfeld gekommen, um über das Zusammenle­ben von Men- schen unterschie­dlichen Glaubens zu referieren. Weltweit würden vor allem Christen unterdrück­t, verfolgt oder gar ermordet, betonte Kauder, „auch wenn zurzeit in großem Um- fang Muslime von Muslimen umgebracht werden“. Religionsf­reiheit zählt der Südbadener nach eigenen Worten zu den wichtigste­n Menschenre­chten. Die freie Wahl des Glaubens müsse gewährleis­tet sein; in Deutschlan­d und weltweit. „Ich trete nicht für die Vormachtst­ellung des Christentu­ms ein, sondern für die Religionsf­reiheit.“Dazu gehöre, dass Muslime hierzuland­e Moscheen bauen dürfen, doch müsse ebenso Christen in anderen Staaten erlaubt sein, Kirchen zu errichten.

In Anbetracht der barbarisch­en Verbrechen der Terrorgrup­pe IS bezeichnet­e es Kauder als Selbstvers­tändlichke­it, dass Deutschlan­d mehr Flüchtling­e aufnehmen müsse als in der Vergangenh­eit. Der Mettmanner Kreisdirek­tor Martin Richter nutzte die Gelegenhei­t für Fragen aus dem Publikum zu einem Appell an den Bundespoli­tiker, den Städten für die zunehmende Zahl von Asylbewerb­ern entspreche­nd zusätzlich­e Gelder an die Hand zu geben. „Viele sind überforder­t!“

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