Misslungene Pflichterfüllung
Das Wipptier mit Metallumzäunung an der Monheimer Lindenstraße ist sehr misslungen. Hier kann man sich noch nicht mal mit dem Satz trösten: „Besser als gar nichts.“Nein, kein Spielplatz wäre in diesem Fall besser. Denn der Zaun, dessen Größe in einem grotesken Missverhältnis steht zu den Spielmöglichkeiten auf den etwa 20 sandigen Quadratmetern, signalisiert: Spielen unerwünscht! Doch selbst wenn die Spielfläche fantasievoll gestaltet wäre, würde das an einer Gegebenheit nichts ändern: Der Ort zwischen Autostellplatz und Tiefgaragenzufahrt ist für einen Spielplatz ungeeignet. Deshalb sollte unser Kopfschütteln nicht nur dem Bauherrn gelten, sondern noch mehr den Vorschriften, die zu solch einem Anti-Spielplatz führen. Das Geld für Wipptier, Zaun und verschenkte Fläche wäre besser angelegt auf einem der vielen schönen städtischen Spielplätze in Monheim. gut
Die Bauaufsicht im Rathaus will gleichwohl Konsequenzen aus dem Fall ziehen: „Wir werden Bauherren künftig verstärkt auf unser Beratungsangebot für die Gestaltung von Spielflächen hinweisen und auch auf das Leitmotto ,Hauptstadt des Kindes’“, sagt Leiter Thomas Waters. Für diesen Anspruch ist das eingezäunte Wipptier nach Ansicht von CDU-Ratsherr Michael Nagy, Mitglied der Spielplatzkommission, image-mäßig eine „Katastrophe“: „Wenn die bisherigen Regeln so etwas nicht verhindert haben, dann müssen wir sie eben ändern!“