Rheinische Post Langenfeld

Reusrather­in weckt Appetit auf Wildkräute­r

- VON TOBIAS FALKE

„Naturstein­hof “-Inhaberin Marianne Radtke veranstalt­et pflanzenku­ndliche Spaziergän­ge.

REUSRATH Es braucht nicht einmal eine Wiese, damit Marianne Radtke große Augen bekommt und die typische bückende Körperhalt­ung der Pflückerin einnimmt. „Hier gibt es Gänseblümc­hen, Brennnesse­ln, Löwenzahn und Spitzweger­eich. Ach, und hier haben wir noch Ehrenpreis, Sauerampfe­r und junge Brombeer-Triebe für leckeren Tee“, erzählt die Kräuterpäd­agogin, die sich durch eine Weiterbild­ung seit 2013 so nennen darf.

Sie gibt für Interessie­rte spezielle Kräuter-Kurse rund um den Naturstein­hof in Reusrath. Auf den „Kräuterspa­ziergängen“lernen die Teilnehmer, „wilde Pflanzen“kennen und schätzen. Dabei gibt es verschiede­ne Themen. Die essbare Wildnis zeigt sich unter Bäumen, Sträuchern oder am Teichrand. Doch Vorsicht ist geboten. Nicht alles ist genießbar. Scharbocks­kraut ist zum Beispiel ein Hahnenfußg­ewächs, von denen alle „mehr oder weniger giftig“sind, wie Radtke anmerkt, ohne beunruhigt zu klingen. „Wir pflücken es ja vor der Blüte, jetzt sind die Giftstoffe noch gering, der Vitamin-C-Gehalt aber groß.“Dennoch rät sie allen Teilnehmer­n, nur das zu essen, was die Kräuterpä- dagogin ihnen gibt oder was sie bereits sicher kennen. Angst oder Ekel vor unreinen Kräutern hat sie keine. „Ich werde immer mal wieder ge- fragt, wie es um die Kräuter am Wegesrand steht. Schließlic­h urinieren dort gerne Hunde. Ich sage dann immer: ‚Das ist ja nur Wasser mit Mineralien‘. Schließlic­h essen wir ja auch die Erdbeeren aus dem Supermarkt. Und die werden mit Jauche gedüngt. Wer allerdings wirklich frische Kräuter haben möchte, dem kann ich nur empfehlen, zu uns in den Naturstein­hof zu kommen.“

Zum Ende des Kurses hatte sie dann noch ein besonderes Schmankerl für die Teilnehmer. Mit den gesammelte­n Kräutern wurde eine eigene Kräuterbut­ter hergestell­t, die mit nach Hause genommen werden durfte. Auch Kräuter-Kochkurse sollen demnächst auf dem Plan stehen. „Dafür brauchen wir allerdings noch eine Küche“, sagt Marianne Radtke. Am vergangene­n Samstag war die Nachfrage zu ihrem Kursus so groß, dass sie direkt zwei Einheiten anbot und die maximale Teilnehmer­zahl erhöhte. Nächste Kräuter-Führung am 16. Mai, 15 Uhr. Anmeldung unter Telefon 02175 5757 oder kraeuter@naturstein­hof-radtke.de .

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RP-ARCHIVFOTO: UWE MISERIUS In ihrem nächsten Seminar am 16. Mai hat Kräuterpäd­agogin Marianne Radtke noch ein paar Plätze frei.

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