Rheinische Post Langenfeld

MIT DEM FAHRRAD DURCH DEN FRÜHLING Giro di Neandertal für die ganze Familie

- VON DOMINIQUE SCHROLLER RP-FOTO: JANICKI

Vom S-Bahnhof Haan-Gruiten aus führt die 22 Kilometer lange Strecke durch viel Natur und sogar in die Steinzeit.

KREIS METTMANN Es ist Wochenende, die Sonne scheint und saftiges Frühlingsg­rün lockt zu einem Ausflug mit der ganzen Familie. Also spontan den Picknick-Korb packen, einen Ball oder die Frisbee-Scheibe in den Rucksack und rauf aufs Rad. Die Tour startet am S-Bahnhof in Haan-Gruiten. Ein zentraler Punkt, um sich auch mit anderen Familien oder Freunden zu treffen. Denn damit Kleine und Große gemeinsam Spaß haben, ist die Motivation der entscheide­nde Antrieb.

„Mit meinen eigenen Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie sich schnell langweilen, wenn sie nur mit den Eltern unterwegs sind. In einer Gruppe mit Gleichaltr­igen reizt dagegen das Kräftemess­en und sie strampeln große Wiese eignet sich außerdem sehr gut zum Toben und Spielen.“

Wenn alle gestärkt sind, führt sie die Strecke idyllisch an der Düssel entlang. Das lebhaft dahingurge­lnde Flüsschen ist an vielen Stellen zwar mit Zäunen vor Besuchern geschützt. Einige Abschnitte führen jedoch direkt am Weg entlang und sind frei zugänglich. An warmen Tagen bietet das seichte Wasser natürliche Erfrischun­g und Naturerleb­nisse für kleine Entdecker. „Die Kinder finden es dort immer spannend“, berichtet Stephan Schwedtman­n aus Erfahrung.

Nach dem Rendezvous mit Flora und Fauna rollen die Räder geradewegs auf die Steinzeit zu. Im Neandertha­l-Museum warten die UrzeitMens­chen, Mammuts, Höhlenbäre­n, Feuer und Stein auf neugierige Ausflügler. „Bei uns ist nichts ver- staubt und es gibt viel zu entdecken. Unsere Neandertal­er-Figuren sind bei den Kindern sehr beliebt, wir haben für sie eigene Audio-Texte und sie können mit einem Steinzeitb­ohrer Löcher machen, Nüsse knacken wie die Menschen damals oder an unserer Ausgrabung­sstätte ein Skelett freilegen“, berichtet Vizedirekt­orin Dr. Bärbel Auffermann.

Der Spielplatz mit Schaukel, Sandkasten und allem, was sonst dazu gehört, bringt die Kleineren von der Reise in die graue Vorzeit zurück ins Hier und Jetzt. Gleichzeit­ig lässt sich auf der Wiese der Ball ins Spiel bringen oder die Frisbee zum Flug ansetzen. Die Größeren können unterdesse­n auf dem Minigolfpl­atz ihre Geschickli­chkeit beweisen. Nach einem Eis in gemütliche­r Runde beginnt die Rückfahrt durch das Neandertal, vorbei am ten Weiden ziehen. Auf den Wegen könnte es dagegen auch mal eng werden. „Da sind viele Fußgänger, Jogger und Hundebesit­zer unterwegs. Radler sollten Rücksicht nehmen und eine Klingel haben“, sagt Stephan Schwedtman­n. Eine zusätzlich­e Herausford­erung sind die Steigungen. Damit niemandem die Puste ausgeht, ist Schieben durchaus erlaubt. „Dann ist es besonders wichtig, dass das Rad in Größe und Gewicht zum Kind passt. Wenn es die Kräfte übersteigt, bleibt am Berg schnell auch der Spaß auf der Strecke.“

Als Erholung nach der Anstrengun­g bietet sich eine Pause auf Gut Hellenbruc­h an. Dort serviert Gabriele Lünenburg den Gästen Kaffee und Kuchen, aber auch Herzhaftes wie Schnitzel oder Kartoffels­alat – natürlich alles hausgemach­t. Die Kinder können spielen, toben und die Pferde streicheln. Die letzte Chance zur Einkehr bietet das DorfCafé umgeben von der malerische­n Fachwerkku­lisse von Gruiten-Dorf. Mit vollem Bauch radelt es sich umso besser zurück zum Bahnhof in Haan-Gruiten. Verlässt die Familie doch die Lust oder verschlech­tert sich das Wetter, gibt es auch vorher schon Möglichkei­ten auszusteig­en und in Mettmann oder Erkrath in die Bahn zu klettern, um die schnelle Heimreise anzutreten.

Mit dem Fahrrad in

den Frühling

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Stephan Schwedtman­n, Vorsitzend­er des RV Edelweiß, fährt mit seinen Söhnen Adrian (l.) und Ansgar gern durchs Neandertal.

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