MIT DEM FAHRRAD DURCH DEN FRÜHLING Giro di Neandertal für die ganze Familie
Vom S-Bahnhof Haan-Gruiten aus führt die 22 Kilometer lange Strecke durch viel Natur und sogar in die Steinzeit.
KREIS METTMANN Es ist Wochenende, die Sonne scheint und saftiges Frühlingsgrün lockt zu einem Ausflug mit der ganzen Familie. Also spontan den Picknick-Korb packen, einen Ball oder die Frisbee-Scheibe in den Rucksack und rauf aufs Rad. Die Tour startet am S-Bahnhof in Haan-Gruiten. Ein zentraler Punkt, um sich auch mit anderen Familien oder Freunden zu treffen. Denn damit Kleine und Große gemeinsam Spaß haben, ist die Motivation der entscheidende Antrieb.
„Mit meinen eigenen Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie sich schnell langweilen, wenn sie nur mit den Eltern unterwegs sind. In einer Gruppe mit Gleichaltrigen reizt dagegen das Kräftemessen und sie strampeln große Wiese eignet sich außerdem sehr gut zum Toben und Spielen.“
Wenn alle gestärkt sind, führt sie die Strecke idyllisch an der Düssel entlang. Das lebhaft dahingurgelnde Flüsschen ist an vielen Stellen zwar mit Zäunen vor Besuchern geschützt. Einige Abschnitte führen jedoch direkt am Weg entlang und sind frei zugänglich. An warmen Tagen bietet das seichte Wasser natürliche Erfrischung und Naturerlebnisse für kleine Entdecker. „Die Kinder finden es dort immer spannend“, berichtet Stephan Schwedtmann aus Erfahrung.
Nach dem Rendezvous mit Flora und Fauna rollen die Räder geradewegs auf die Steinzeit zu. Im Neanderthal-Museum warten die UrzeitMenschen, Mammuts, Höhlenbären, Feuer und Stein auf neugierige Ausflügler. „Bei uns ist nichts ver- staubt und es gibt viel zu entdecken. Unsere Neandertaler-Figuren sind bei den Kindern sehr beliebt, wir haben für sie eigene Audio-Texte und sie können mit einem Steinzeitbohrer Löcher machen, Nüsse knacken wie die Menschen damals oder an unserer Ausgrabungsstätte ein Skelett freilegen“, berichtet Vizedirektorin Dr. Bärbel Auffermann.
Der Spielplatz mit Schaukel, Sandkasten und allem, was sonst dazu gehört, bringt die Kleineren von der Reise in die graue Vorzeit zurück ins Hier und Jetzt. Gleichzeitig lässt sich auf der Wiese der Ball ins Spiel bringen oder die Frisbee zum Flug ansetzen. Die Größeren können unterdessen auf dem Minigolfplatz ihre Geschicklichkeit beweisen. Nach einem Eis in gemütlicher Runde beginnt die Rückfahrt durch das Neandertal, vorbei am ten Weiden ziehen. Auf den Wegen könnte es dagegen auch mal eng werden. „Da sind viele Fußgänger, Jogger und Hundebesitzer unterwegs. Radler sollten Rücksicht nehmen und eine Klingel haben“, sagt Stephan Schwedtmann. Eine zusätzliche Herausforderung sind die Steigungen. Damit niemandem die Puste ausgeht, ist Schieben durchaus erlaubt. „Dann ist es besonders wichtig, dass das Rad in Größe und Gewicht zum Kind passt. Wenn es die Kräfte übersteigt, bleibt am Berg schnell auch der Spaß auf der Strecke.“
Als Erholung nach der Anstrengung bietet sich eine Pause auf Gut Hellenbruch an. Dort serviert Gabriele Lünenburg den Gästen Kaffee und Kuchen, aber auch Herzhaftes wie Schnitzel oder Kartoffelsalat – natürlich alles hausgemacht. Die Kinder können spielen, toben und die Pferde streicheln. Die letzte Chance zur Einkehr bietet das DorfCafé umgeben von der malerischen Fachwerkkulisse von Gruiten-Dorf. Mit vollem Bauch radelt es sich umso besser zurück zum Bahnhof in Haan-Gruiten. Verlässt die Familie doch die Lust oder verschlechtert sich das Wetter, gibt es auch vorher schon Möglichkeiten auszusteigen und in Mettmann oder Erkrath in die Bahn zu klettern, um die schnelle Heimreise anzutreten.
Mit dem Fahrrad in
den Frühling