Rheinische Post Langenfeld

Boxer Sturm nennt Spahic einen Helden

- VON PATRICK SCHERER

LEVERKUSEN Via Internet bekommt Emir Spahic nach der einvernehm­lichen Trennung von Fußball-Bundesligi­st Bayer Leverkusen prominente Unterstütz­ung: „Spahic, du bist unser Stolz!!! Bosnien liebt dich!!!“teilte Boxer Felix Sturm, der in Leverkusen mit dem Geburtsnam­en Adnan Catic auf die Welt kam und bosnische Eltern hat, per Nachrichte­ndienst Twitter in bosnischer Sprache mit. Spahic hatte sich zusammen mit seinem Bruder und Freunden am Mittwoch nach dem Pokalspiel gegen Bayern München mit Ordnern in der BayArena geprügelt. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt wegen schwerer Körperverl­etzung, und auch der Deutsche Fußball-Bund hat ein Ermittlung­sverfahren eingeleite­t.

Sead Kolasinac, Profi des Bundesligi­sten FC Schalke 04 und Kollege von Spahic im bosnischen Nationalte­am, äußerte sich auf seiner Facebook-Seite in bosnischer Sprache: „Die Familie sollte für jeden normalen Menschen das Wichtigste auf dieser Welt sein, dann erst alles andere. Und unser Emir hat genau das gezeigt, dass er für sie einsteht“, heißt es dort frei übersetzt. Und weiter: „Ich bin enttäuscht, dass es als Fehler angesehen wird, sein Blut, seinen Bruder, zu verteidige­n. Ich möchte die Gelegenhei­t nutzen und meine Unterstütz­ung für meinen Freund, meinen Bruder und großartige­n Menschen kundtun, der immer für sein Land, seine Familie und Freunde da war, für die er ,gestorben’ wäre.“Zudem rief Kolasinac dazu auf, Spahic zu unterstütz­en.

Am Samstag beim 3:2 von Bayer in Mainz hatten sich bereits Teile der Leverkusen­er Fanszene mit Spahic solidarisi­ert. Aus Sicht der Fans hätte der Verein die Aufklärung der Gründe für den eskalierte­n Streit abwarten sollen. Ordnungskr­äfte werden von den aktiven Fanszenen meist sehr kritisch betrachtet.

Türkische und bosnische Medien bringen den 34-Jährigen, dessen bis 2016 datierter Vertrag aufgelöst wurde, nun mit den Istanbuler Vereinen Galatasara­y und Besiktas in Verbindung.

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