Ein Armutszeugnis
Zu „Ein Hauch von Bundesliga in Richrath“(RP vom 30. März): Als seit Jahren Engagierter im Bereich des Mädchen- und Frauenfußballs beim HSV Langenfeld möchte ich doch mal einige kurze Anmerkungen zu dem Bericht über das Testspiel der Bundesligafrauen von Bayer Leverkusen gegen die C Junioren von TuSpo Richrath loswerden. Dass immer wieder einmal Frauenund/oder Mädchenteams gegen männliche Konkurrenten testen, ist durchaus vernünftig. Bedenklich finde ich aber einen kurzen Passus, den man als Außenstehender vielleicht schnell überliest oder dem man gar keine Bedeutung beimisst: „Die Leverkusenerinnen sind derzeit regelmäßig mit zwei Mannschaften Trainingsgäste am Schlangenberg. Montags, donnerstags und freitags kommt die U 17, dienstags die U 15.“Auch der HSV Langenfeld ist schon angefragt worden, ob Trainingsmöglichkeiten für ein BayerTeam bestünden – in diesem Falle für die in der Regionalliga spielenden zweiten Damen. Ich finde es ziemlich bedauerlich und für Bayer höchst peinlich, dass dieser große Verein augenscheinlich für die weiblichen Kicker nicht einmal in ausreichendem Umfang Trainingsplätze beziehungsweise Trainingszeiten zur Verfügung stellt. Laut fussball.de hat Bayer insgesamt sechs weibliche und inklusive der Bundesligamänner zehn männliche Teams am Start. Selbst ein kleiner Verein wie der HSV muss für mehr Teams den Trainings-, und Spielbetrieb koordinieren. Und schafft das. Natürlich ist Bayer leistungsorientiert und arbeitet auf höherem Niveau als ein kleiner Verein. Es sollte aber nicht vorkommen, dass die weiblichen Kicker, die die Leverkusener erst seit 2008/2009 mit der Übernahme der Frauen des damaligen Zweitligisten TuS rrh. Köln in ihrem „Portfolio“haben, wie Heimatlose extern trainieren und teilweise spielen müssen. Oder sind die Mädchen und Frauen nur ein Marketinggag? Uwe Bock 40764 Langenfeld