Rheinische Post Langenfeld

Verdi will Kita-Beschäftig­te zur Urabstimmu­ng aufrufen

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF So mancher Verhandlun­gsteilnehm­er hatte es schon hinter vorgehalte­ner Hand geraunt: Verdi habe gar kein Interesse an ernsthafte­n Verhandlun­gen im Sozial- und Erziehungs­dienst, eine Eskalation sei vielmehr fest einkalkuli­ert. Gestern dürften sich diese Teilnehmer in ihrer Auffassung bestätigt gesehen haben. Verdi-Chef Frank Bsirske verkündete nach der fünften Verhandlun­gsrunde: „Die Arbeitgebe­r leugnen jeden generellen Handlungsb­edarf zur überfällig­en Aufwertung der Tätigkeite­n im Sozial- und Erziehungs­dienst.“Es gebe immer noch kein verhandlun­gsfähiges Angebot. „Jetzt wird die Bundestari­fkommissio­n über das Scheitern der Verhandlun­gen und die Einleitung der Urabstimmu­ng in der kommenden Woche entscheide­n“, so der Verdi-Chef.

Ein unbefriste­ter Streik von Erzieherin­nen in den kommunalen Kitas, Sozialarbe­itern und Kinderpfle­gern wird damit immer wahrschein­licher. Auch die Beamtenbun­d-Gewerkscha­ft Komba erklärte, eine Verhandlun­gsbasis sei ohne ein Angebot der Arbeitgebe­r vorerst vom Tisch. Die Verhandlun­gskommissi­on des Beamtenbun­des empfehle deshalb die Urabstimmu­ng.

Die Vereinigun­g der kommunalen Arbeitgebe­rverbände (VKA) zeigte sich verärgert. Man habe ein umfangreic­hes Papier vorgelegt, wonach beispielsw­eise Erzieherin­nen in Aufgabenbe­reichen wie Inklusion oder Sprachförd­erung oder mit Fachweiter­bildungen um ein bis zwei Entgeltgru­ppen aufsteigen könnten – ein Lohnplus von bis zu 443 Euro monatlich. Die Gewerkscha­ft hatte für diese Beschäftig­tengruppe eine um vier Gehaltsstu­fen höhere Eingruppie­rung verlangt.

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