7300 Salafisten in Deutschland
Laut Verfassungsschutz sind bereits 680 Islamisten in den Dschihad gezogen.
BERLIN (may-) Die Anziehungskraft des radikalislamischen Salafismus ist ungebrochen. „Die Zahl der Salafisten ist auf 7300 gestiegen und wächst weiter“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, in Berlin. Damit hat sich das Potenzial des islamischen Extremismus in Deutschland binnen vier Jahren verdoppelt.
Auch der Ausreisestrom in die Kampfgebiete des Dschihad hält unvermindert an. Insgesamt sind inzwischen 680 Islamisten in Richtung Syrien und Irak ausgereist, ein Drittel davon ist wieder zurückgekehrt. Der Verfassungsschutz hat Erkenntnisse, wonach etwa 50 Personen Kampferfahrungen gesammelt haben. 85 der Ausgereisten sol- len ums Leben gekommen sein. Jeder achte Dschihadist ist nach den Erkenntnissen der Verfassungsschützer Konvertit. Drei Viertel von ihnen sind männlich, und über 90
Hans-Georg Maaßen Prozent von ihnen haben die deutsche Staatsbürgerschaft.
„Die islamistische Szene in Deutschland wächst ungebremst weiter“, erklärte Maaßen. Damit werde auch der Nährboden für den Dschihad immer größer. Salafisten wollten auch in Deutschland einen islamischen Staat errichten. Ihre Hochburgen hätten sie nach wie vor in NRW, Berlin und Hessen.
Maaßen sieht die gesamte Gesellschaft gefordert, die Terrororganisation „Islamischer Staat“(IS) endlich zu „entzaubern“. Die brutale IS-Propaganda verfange weiter. Die schockierenden Bilder seien nicht nur Teil einer „hochprofessionellen Medienarbeit“, sondern auch Element der psychologischen Kriegsführung. Wiederholt hatten ISKämpfer im Internet mit abgetrennten Köpfen posiert. Zuletzt waren Homepages von IS-Hackern übernommen worden. „Es ist zu befürchten, dass der Kampf gegen ,Ungläubige’ auf dem virtuellen Schlachtfeld intensiver wird“, warnte Maaßen.
„Die islamistische Szene in Deutschland wächst ungebremst weiter“
Verfassungsschutz-Präsident