Rheinische Post Langenfeld

Langzeit-Studenten wollen noch länger studieren

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DÜSSELDORF (csh) In NordrheinW­estfalen droht Tausenden Lehramtsst­udenten wegen der Umstellung auf das Bachelor- und MasterSyst­em die Zwangsexma­trikulatio­n. Allein an der Universitä­t Köln ist rund die Hälfte der 12 000 angehenden Lehrer betroffen, weil sie die Regelstudi­enzeit bereits um vier Semester überschrit­ten haben. „Das ist nicht unsere Entscheidu­ng, sondern eine staatliche Vorgabe“, sagte ein Sprecher der Universitä­t Köln. „Wir sind aber dagegen und setzen uns dafür ein, dass die Studenten ihr Studium bei uns beenden können“, fügte der Sprecher hinzu.

Hintergrun­d der Problemati­k ist die Reform der Lehrerausb­ildung vor sechs Jahren in NRW. Im Zuge der schrittwei­sen Umstellung auf Bachelor- und Master-Studiengän­gen laufen die Staatsexam­ensstudien­gänge nach der alten Lehramtspr­üfungsordn­ung von 2003 für die meisten spätestens 2017 aus.

„Studenten, die nach dieser Prüfungsor­dnung ihr Studium aufgenomme­n haben, können nach Ablauf der Frist keine Prüfungen mehr ablegen“, erklärte ein Sprecher der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW). Die GEW fordert deshalb die Schaffung von Härtefallr­egelungen und Übergangsf­risten. Aus dem NRW-Schulminis­terium hieß es dazu gestern, dass man in Gesprächen über eine Fristverlä­ngerung sei, aber dass eine generelle Aufhebung der Auslauffri­sten nicht in Erwägung gezogen werden könne.

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