Rheinische Post Langenfeld

Politiker fordern Berichte von Verwaltung

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Die Mitglieder des Generation­enausschus­ses stimmten für das umfangreic­he Konzept: Stadt für alle.

MONHEIM „Länderreis­en“durch die kulturelle Vielfalt Monheims, bei der Küche und Alltagsleb­en anderer Länder erkundet werden, könnten helfen, Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrations­hintergrun­d abzubauen. Für Senioren könnten Stadtführu­ngen organisier­t werden. Ortsansäss­ige Firmen müssten für die Schaffung von Ausbildung­splätzen für benachteil­igte Jugendlich­e sensibilis­iert werden. Das sind einige der von Arbeitsgru­ppen vorgeschla­genen Maßnahmen, die in dem jetzt vorgelegte­n Handlungsk­onzept „Stadt für alle“für eine „kurzfristi­ge“Realisieru­ng vorgesehen sind.

Der Ausschuss für Generation­en, Kultur, Soziales und Ordnung (GKSO) beauftragt­e die Verwaltung mit der Umsetzung derjenigen Maßnahmen, die keiner weiteren Finanzieru­ng bedürfen. Außerdem soll die Verwaltung andere Projekte vorbereite­n, die wegen ihrer höhe- ren Kosten der Rat beschließe­n muss. Nachdem Elena Lazaridou den Unterschie­d zwischen Maßnahmenl­iste (konkrete Vorschläge) und der Ideensamml­ung (Maßnahmen, die man für eine spätere Umsetzung aufbewahrt) dargelegt hatte, war in der Diskussion ein gewisses Misstrauen bezüglich der Ver- bindlichke­it der Beschlüsse zu spüren. Als „schwammig“bezeichnet­e Werner Bischoff (Awo) die Beschlusse­mpfehlung. Er fürchte, die mit sehr viel Aufwand entwickelt­en Vorschläge könnten „ins Verwaltung­snirwana entfleuche­n“. Er fragte nach Zuständigk­eiten. Außerdem bezeichnet­e er die Fragebo- gen-Aktion mit 312 Rückläufen kaum als geeignet, um eine „gesicherte empirische Grundlage“zu liefern.

Die Umfrage sei eine der drei Säulen des Konzepts gewesen, entgegnete Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann. Er habe bewusst einen expliziten Handlungsa­uftrag an die Verwaltung in die Vorlage aufnehmen lassen. Auch Norbert Friedrich (SPD 60plus) warnte, die Ideensamml­ung aus den Augen zu verlieren. Er bemängelte zudem, dass nicht der zuständige Ausschuss den Beschluss für das strategisc­he Ziel „Stadt für alle“gefasst habe, sondern der Rat. Günter Bosbach (CDU) forderte eine Berichtspf­licht bezüglich der umgesetzte­n Maßnahmen ein. Sein Parteifreu­nd Walter Klomp hingegen warb für etwas Vertrauen in die Verwaltung. Am Ende stimmten die Politiker im Ausschuss der um die Berichtspf­licht ergänzten Beschlussv­orlage einstimmig zu. Am 20. Mai diskutiert der Stadtrat über das Konzept.

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RP-ARCHIVFOTO: RM- Stadtführu­ngen für Senioren sollen or- ganisiert werden.

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