Rheinische Post Langenfeld

Südfriedho­f mit neuem Memoriam-Garten

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Der Garten steht für eine neue Bestattung­skultur und soll wie ein Park wirken.

(brab) Auf dem Südfriedho­f wurde der erste Memoriam-Garten in Düsseldorf eingericht­et, der eine neue Bestattung­skultur ermöglicht: Die rund 2000 Quadratmet­er große Fläche wurde wie ein schöner Park mit vielen Blumenbeet­en, Kunstwerke­n und Stelen angelegt. Dort können rund 540 Personen beerdigt werden, wobei zwischen acht verschiede­nen Bestattung­sformen – vom Sargwahlgr­ab bis hin zum UrnenReihe­ngrab – gewählt werden kann.

Auch wenn die eigentlich­en Grabstätte­n nicht abgegrenzt werden, die verschiede­nen Grabformen in der Parklandsc­haft eingebette­t sind, wird es dort keine anonymen Beerdigung­en geben. Jeder Verstobene wird mit Namen und Daten auf Denkmälern, Findlingen oder Stelen verewigt. Durch das Areal führen nur geschwunge­ne Wege, um sich von den schachbret­tartigen Reihengrab­feldern klar abzugrenze­n. Unterteilt ist der Park in fünf Bereiche. Es gibt einen Garten der Erinnerung, einen Garten der Natur, einen Garten der Verbundenh­eit, einen Garten der Farben und einen Fluss des Lebens. Letzterer wurde mit blauen Glassteine­n gestaltet.

Vor vier Jahren hat die CDU-Ratsfrakti­on den Memoriam-Garten an- geregt, den es bereits in 20 anderen deutschen Städten gibt. Im vergangene­n August wurde mit der Umsetzung begonnen. Zunächst wurden durch die Stadt die Wege angelegt, die Bepflanzun­g und Gestaltung übernahm eine Gemeinscha­ft von sieben Friedhofsg­ärtnern. Diese wird in Zusammenar­beit mit dem Verein Friedhofsg­ärtner Düsseldorf auch künftig die Pflege der Anlage übernehmen.

Denn das ist einer der Vorteile des Gartens: Die Angehörige­n müssen sich nicht um den Zustand der Grabstätte kümmern. Für eine Beisetzung wird die Bepflanzun­g vorsichtig entfernt und später wieder sorgfältig hergericht­et. Die Anlage ist zusätzlich noch mit Bänken, Insektenho­tels und Nistkästen ausgestatt­et. „Der Garten ist immer ein gepflegter und würdevolle­r Ort“, sagt Gründezern­entin Helga Stulgies. Das hat aber auch seinen Preis. Für die 20 Jahre lange Pflege eines Urnenreihe­ngrabes zahlt man rund 2000 Euro, für die Pflege einer Erdbestatt­ungsgrabst­elle rund 10 000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Nutzungsre­chte und die Beisetzung, die an die Stadt gezahlt werden müssen, und die zwischen rund 1300 und 2500 Euro liegen.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Mit einer kleinen Zeremonie wurde der neue Memoriam-Garten im Südfriedho­f gestern eröffnet.

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