Rheinische Post Langenfeld

Radprofi verfährt sich

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Smartphone eines Passanten führt Rafaa Chtioui auf die Strecke zurück.

MADRID (dpa) Bei einem Etappenren­nen in Westspanie­n hat ein Radprofi sich im benachbart­en Portugal verfahren. Wie die Zeitung „El País“berichtete, war der Tunesier Rafaa Chtioui gleich nach dem Start in der portugiesi­schen Stadt Guarda von der Strecke abgekommen. Auf der Suche nach seinen Konkurrent­en fuhr der 29-Jährige ziellos mehrere Landstraße­n ab. „Er war ohne Landkarte, ohne Telefon, ohne Geld und mit sehr begrenzten Portugiesi­schKenntni­ssen unterwegs“, berichtete das Blatt.

Zahlreiche Passanten, die er nach dem Weg fragte, konnten ihm nicht weiterhelf­en. Schließlic­h traf der Zweite der Junioren-WM 2004 in Verona (Sieger war der Schweizer Roman Kreuziger) jemanden, der ihm sein Smartphone lieh. Damit fand er über die Homepage des Rennens zur Strecke zurück. Der Zwischenfa­ll hatte sich nach Informatio­nen der Zeitung am vorigen Wochenende auf der zweiten Etappe der Kastilien-León-Rundfahrt ereignet, die in der spanischen Ortschaft Fuentes de Oñoro endete.

„Rafaa ist manchmal ein wenig zerstreut“, berichtete Paco Mancebo, ein Teamkamera­d des Nordafrika­ners, der bei den Olympische­n Spielen 2008 im Straßenren­nen den 86. Platz belegt hatte. Als das Skydive-Dubai-Team dem Rennleiter Juan Carlos Domínguez mitteilte, dass ein Fahrer vermisst wurde, antwortete dieser lapidar: „Der wird schon wieder auftauchen.“Domínguez hatte andere Sorgen: Er musste einen Teil der Etappe neutralisi­eren, weil ein Abschnitt wegen Schnees unpassierb­ar war.

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