Missbrauchsdrama von Rosa von Praunheim
Sexueller Missbrauch von Kindern wurde auch im Kino schon thematisiert. Fast immer sind die Täter Männer. Mütter, die ihre Kinder missbrauchen, stehen seltener im Mittelpunkt. Genau da setzt Rosa von Praunheims Film „Härte“ein, der auf wahren Begebenheiten beruht. Schon als kleiner Junge wird Andreas Marquardt von seiner Mutter missbraucht. Noch als Teenager muss er ihre regelmäßigen Übergriffe ertragen. Sein Hass auf Frauen wächst; Marquardt wird ein brutaler Zuhälter und eine gefürchtete Unterweltgröße. Als er wenig später die junge Marion kennenlernt, fühlt er sich zu ihr hingezogen, zwingt aber auch sie, jahrelang für ihn auf den Strich zu gehen.
Heute, nach einer langen Gefängnisstrafe und Therapie, hat Marquardt (Jahrgang 1956) sein Leben verändert. Er engagiert sich für missbrauchte Kinder und will als Kampfsportlehrer in Berlin Mädchen und Jungen Selbstbewusstsein geben. Regisseur von Praunheim inszeniert „Härte“als eine Mischung aus Doku und Spielfilm. Hart, aber sehenswert. Aliki Nassoufis