Rheinische Post Langenfeld

Wildschwei­n jagt Mädchen auf Baum

- VON JESSICA KUSCHNIK

Per Notruf und WhatsApp informiert­en die Jugendlich­en die Polizei.

BRÜGGEN Die Begegnung mit ein paar Frischling­en auf einer Radtour endete für zwei 14 und 15 Jahre alte Mädchen mit der Flucht auf einen Baum und ihrer anschließe­nden Rettung durch die Polizei. Die Jugendlich­en waren am Mittwochab­end in einem Waldstück nahe Brüggen unterwegs, als sie die Jungtiere entdeckten und anhielten, um sie zu beobachtet­en. Womit sie nicht gerechnet hatten war die Reaktion der Muttersau, die überrasche­nd und sichtlich aufgebrach­t auf die Mädchen zueilte.

„Die Muttersau kam, um ihre Frischling­e zu beschützen, drohend auf die beiden Mädchen zu“, sagt ein Polizeispr­echer. Die Mädchen kletterten verängstig­t auf einen Baum. Sie wählten den Notruf und schickten ihre Koordinate­n über den Nachrichte­ndienst WhatsApp auf das Privathand­y eines Beamten. Der holte die Mädchen vom Baum herunter. „Die Wildschwei­ne waren zwischenze­itlich bereits weitergezo­gen“, sagt der Sprecher.

Dass die Wildsau die Jugendlich­en auf den Baum gejagt hat, sei keine ungewöhnli­che Reaktion, erklärt Gregor Klar, Referatsle­iter Naturschut­z und Weiterbild­ung des Landesjagd­verbandes NRW. „Sobald die Sau von einer Gefährdung ihrer Frischling­e ausgeht, greift der Mutterschu­tz“, sagt er. Dann können die Tiere durchaus aggressiv werden. „Auch wenn man die Muttersau nicht sieht, sollte man sich von Jungtieren immer fern halten.“Auch verletzte Wildschwei­ne stellten eine Gefahr dar. Aus Angst und unter Stress könnten sie Menschen dann angreifen, sagt der Experte.

Generell seien Wildschwei­ne eher scheue Tiere, die den Kontakt zu Menschen meiden. Doch nicht nur abseits der Waldwege kommt es immer wieder zu Begegnunge­n zwischen Mensch und Tier, sagt Klar. Gerade in städtische­n Randgebiet­en locken Komposthau­fen Wild

schweine an.

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