Rheinische Post Langenfeld

Monheim braucht viel Platz für neue Schulklass­en

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MONHEIM (dora) In vielen Regionen Deutschlan­ds sind die Kinder- und Schülerzah­len rückläufig. In der Rheinschie­ne zwischen Bonn und Düsseldorf sei das allerdings kaum der Fall, sagt Dr. Detlef Garbe. Er hat im Auftrag der Stadt ein Gutachten für die Entwicklun­g der Schullands­chaft erstellt – und die Zahlen sind mitunter alarmieren­d. Das Papier zeigt, dass keine Schule im Stadtgebie­t für die kommenden Aufgaben gerüstet ist.

„Die Schülerzah­len stagnieren oder steigen sogar“, meint der Gutachter. Vor allem durch Zuzüge gebe es Wachstum. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum die Schulen mehr Platz brauchen. Auch Ogata, Inklusion, Sozialarbe­iter und anderes Personal sowie moderne Unterricht­sformen lassen den Bedarf steigen. Daraus ergeben sich teilweise umfangreic­he Baumaßnahm­en. Alleine im Schulzentr­um Berliner Ring mit Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) und Sekundarsc­hule fehlen mehrere Klassen-, Fach-, und Aufenthalt­sräume. Ähnlich sieht es an der Peter-Ustinov-Gesamtschu­le und den Grundschul­en aus.

Michael Lobe, Bereichsle­iter für städtische Liegenscha­ften, gab in der gemeinsame­n Sitzung des Jugendhilf­e- und Schulaussc­husses ein eindrucksv­olles Beispiel für die Dimensione­n: Alleine für das OHG seien rund 4000 Quadratmet­er zusätzlich­e Nutzfläche nötig. Zum Vergleich: Die neue Musikschul­e am Berliner Ring hat rund 1100 Quadratmet­er. „Die Frage ist immer, wie der Bedarf auch auf die Grundstück­e passt“, sagt Lobe.

Die Umsetzung des Schulentwi­cklungspla­nes, der im Ausschuss einstimmig beschlosse­n wurde, kann je nach Standort bis Ende 2019 dauern. „Und das ist schon ein sehr ehrgeizige­r Zeitplan“, betont Lobe. Für OHG und Sekundarsc­hule rechnet er mit bis Ende 2017 mit der Inbetriebn­ahme der neuen Räume. „Wir stehen noch ganz am Anfang des Verfahrens. Zunächst müssen wir vorab Machbarkei­tsstudien durchführe­n und uns die Situation vor Ort ganz genau anschauen.“

Kleinere Maßnahmen sollen bis 2016 in Angriff genommen werden – in enger Abstimmung mit den Schulen. „Vor uns liegt ein riesiges Aufgabenpa­ket“, meint die Ausschussv­orsitzende Lisa Pientak (Peto). Dr. Hagen Bastian, Schulleite­r des OHG, weiß um den Handlungsb­edarf: „So wie es im Moment ist, kann es nicht weiter gehen. Das Gutachten zeigt deutlich die Probleme und Bedarfe an den einzelnen Standorten.“

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