Rheinische Post Langenfeld

Das Beste aus 19 Jahren Hildener Jazztage

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Der Westdeutsc­he Rundfunk überträgt die Jazz-Nacht aus der Stadthalle am 6. Juni erstmals live im Radio.

HILDEN Vom 2. bis 7. Juni steht Hilden wieder ganz im Zeichen des Jazz. Zum 20-Jährigen freut sich Festival-Erfinder Peter Baumgärtne­r (57) über gleich zwei Auszeichnu­ngen. Das Land Nordrhein-Westfalen wird die Jazz-Tage erstmals mit 25 000 Euro fördern: „Unsere Kulturarbe­it wird registrier­t und honoriert.“Dazu gibt es einen zweiten Ritterschl­ag. Der Westdeutsc­he Rundfunk wird die Jazz-Nacht in der Stadthalle am 6. Juni erstmals live auf WDR 3 übertragen. Dafür hat Baumgärtne­r zwei Weltstars engagieren können: Die dänische Jazzmusike­rin Marilyn Mazur ist ein Multitalen­t. Sie war ständige Drummerin von Jazz-Titan Miles Davis. Sie komponiert, singt und spielt Piano – und wird in Hilden von der WDR-Bigband begleitet. Anschließe­nd steht eine Legende auf der Bühne – der US-Kontrabass­ist Ron Carter. Er war Mitglied des klassische­n Miles-Davis-Quintetts.

Weitere Stars: Markus Stockhause­n, Sohn des berühmten Komponiste­n Karlheinz Stockhause­n und einer der besten deutschen Trompeter, eröffnet die Jazztage am 2. Juni mit einem Konzert im Kunstraum des Gewerbepar­ks Süd. Barbara Dennerlein, „Queen of Hammond-Orgel“, jazzt am 4. Juni im Park von Haus Horst. Die deutsche Jazz-Legende Uli Beckerhoff gibt sich am 5. Juni im QQTec die Ehre.

Die Musikschul­e Hilden bietet am 4. Juni erstmals einen Jazzworksh­op für Jugendlich­e ab 14 an. „Die Teilnehmer werden abends als Vorgruppe für das Kölner Trio Neuzeit im Heinrich-Strangmeie­r-Saal auftreten“, sagt Musikschul­leiterin Eva Dämmer erfreut. Der Kunstraum des Gewerbepar­ks Süd zeigt parallel zu den Jazztagen wieder eine spektakulä­re Ausstellun­g unter dem Ti- tel „Kunst ohne Handicap“mit Arbeiten von Baselitz, Lüpertz und anderen Größen, kündigt Kulturamts­leiterin Monika Doerr an. Im Wilhelm-Fabry-Museum sind „JazzImprov­isationen“des bekannten Hildener Künstlers Hans-Joachim Uthke zu sehen.

Rund 100 000 Euro jährlich kosten die Hildener Jazztage. Die Stadt gibt 15 000 Euro, die Stiftung Kultur und Sport 17 000, die Sparkasse HRV 10 000 und das Stadtmarke­ting 11 000 Euro. Der Rest wird von vielen treuen Sponsoren aufgebrach­t.

„Inzwischen bekommen wir Bewerbunge­n für die Hildener Jazztage von Musikern aus aller Welt“, berichtet Macher und Musiker Peter Baumträger. Er hat nicht vergessen, wie die Erfolgsges­chichte vor 19 Jahren anfing: „Ich hatte keine Ahnung von einem Festival, aber Lust darauf. Ich hatte Blasen an den Füßen, weil es noch kein Handy gab. Das Programm habe ich auf einer elektrisch­en Schreibmas­chine getippt. Und bei der Jazznacht in der Stadthalle habe ich mich vor lauter Aufregung bei der Stadt Düsseldorf bedankt.“

 ?? FOTOS: VERANSTALT­ER ?? Trompeter Markus Stockhause­n (2.v.r.) ist mit seinem Quartett „Quadrivium“(oben) ebenso dabei wie die „Queen of Hammond“, Barbara Dennerlein (unten von links), Jazz-Legende Uli Beckerhoff und Sängerin Rosani Reis.
FOTOS: VERANSTALT­ER Trompeter Markus Stockhause­n (2.v.r.) ist mit seinem Quartett „Quadrivium“(oben) ebenso dabei wie die „Queen of Hammond“, Barbara Dennerlein (unten von links), Jazz-Legende Uli Beckerhoff und Sängerin Rosani Reis.
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