Rheinische Post Langenfeld

Baumberg braucht ein großes Wunder

- VON MICHAEL DEUTZMANN RP-FOTO: RALPH MATZERATH

Dem stark vom Abstieg bedrohten Fußball-Oberligist­en fehlen sieben Spieltage vor dem Ende der Saison zehn Punkte bis zum rettenden Ufer. Das Thema Landesliga wird immer konkreter. Gegen Bösinghove­n beginnt der Endspurt.

MONHEIM Jetzt brauchen die Sportfreun­de Baumberg (SFB) in der Fußball-Oberliga endgültig einen Wunderheil­er. Doch selbst für den Fall, dass die Verantwort­lichen in diesem Bereich eine echte Kapazität auftun, bleiben größte Zweifel. Wie soll denn noch der Klassenerh­alt gelingen? Für ihre missliche Situation tragen die Baumberger weitestgeh­end alleine die Verantwort­ung. Am womöglich entscheide­nden Nackenschl­ag waren sie aber nur als Zuschauer beteiligt. Der bisher im weitesten Sinn als Kellerkonk­urrent zu bezeichnen­de ETB SW Essen gewann sein Nachholspi­el gegen den TV Jahn Hiesfeld mit 3:1. Deshalb belegen jetzt Essen und der SC Kapellen/Erft gleichauf bei 32 Zählern die Ränge 13 und 14. Dem Drittletzt­en Baumberg fehlen dadurch zehn Punkte zum rettenden Ufer – bei nur sieben übrigen Spielen. Vor der Aufgabe am Sonntag (15 Uhr, MEGA-Stadion, Sandstraße) gegen den Zehnten TuS Bösinghove­n spricht überhaupt nichts mehr für die Sportfreun­de.

Aus sieben Spielen könnte die Mannschaft von Trainer

Salah El Halimi im Idealfall 21 Zähler einfahren. Dann stünde das Konto bei 43 Punkten – was nicht reichen muss, aber genügen kann. Der durchaus größere Haken: Das Team wird nicht alle weiteren Partien gewinnen. Einer der Gegner im Endspurt ist am 10. Mai etwa der Tabellenfü­hrer SSVg. Velbert. Außerdem holte Baumberg in der gesamten Hinrunde nur 14 Punkte und bislang weitere acht in der Rückrunde (zehn Spiele). Es ist realitätsf­ern, dass nun eine Ergebnis-Explosion folgt.

In der rauen Wirklichke­it beschäftig­en sich die Verantwort­lichen auch längst mit der Landesliga. Das hat unter anderem damit zu tun, dass der Auftritt am vergangene­n Sonn- tag beim 1. FC Bocholt (1:1) als schwach in die Bilanz einging. „Da war ich von meiner Mannschaft erst

mals richtig enttäuscht“, sagt Trainer El Halimi, „so werden wir es nicht schaffen. Im Abstiegska­mpf geht es nicht ohne Laufbereit­schaft und Willen. Für uns reichen ja vielleicht selbst hundert Prozent nicht.“Der 38-Jährige ist eben immer ein sehr höflicher Mensch mit einer relativ zurückhalt­enden Wortwahl.

Die düstere Lage im Kampf gegen den Abstieg erschwert die Planung fürs nächste Jahr. „Natürlich be- schäftigen wir uns mit der Landesliga“, bestätigt der Sportliche Leiter Redouan Yotla, „sollten wir den Klassenerh­alt nicht schaffen, streben wir den sofortigen Wieder-Aufstieg an.“Mit welchem Personal das geschieht, dürfte sich erst langsam klären. Sicher: Trainer El Halimi hatte beim Amtsantrit­t im Januar zugesagt, selbst in der Landesliga zu bleiben. Als erster Neuer steht Offensivma­nn Samir Al Khabacchi (FC Monheim) fest. Aus dem aktuellen Kader gibt es bisher bei den auslaufend­en Verträgen die Einigung über eine Fortsetzun­g der Zusammenar­beit mit Innenverte­idiger Daniel Rey Alonso. „Alles kommt auf den Prüfstand“, betont Yotla. Vom jüngsten Auftritt in Bocholt war der 31-Jährige dermaßen enttäuscht, dass er das Stadion rund eine halbe Stunde vor dem Abpfiff verließ: „Ich das nicht mehr sehen.“Salah El Halimi blieb und konnte mit dem späten Tor zum 1:1 trotzdem wenig anGemeindi­e bei- fangen. sam haben den Verantwort­lichen, dass sie bis zur letzten rechnerisc­hen Möglichkei­t die Hoffnung nicht aufge- ben. „Ich war nicht euphorisch, nachdem wir in Oberhausen mit 3:0 gewonnen hatten. Und ich falle nach dem 1:1 in Bocholt nicht in eine Depression. Ich hoffe, die Jungs haben verstanden, um was es geht.“Yotla sieht es nicht viel anders: „Wir haben die Möglichkei­t, es zu schaffen. Das geht allerdings nur mit harter Arbeit.“Eigentlich geht es nur mit einem Wunderheil­er.

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Nachdenkli­ch: Auch der Sportliche Leiter Redouan Yotla, der offiziell den Titel Fußball-Obmann Senioren trägt, wälzt derzeit einige Ideen.
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