Anleger sollten Fallstricke bei Immobilien kennen
Deutsche lieben Immobilien. Doch falsch ausgewählt, kann ein möglicher Verlust größer sein als der Nutzen. Anleger sollten daher ihre Investments genau prüfen, raten Experten.
Die Zinsen für als sicher angesehene Anlagen wie gute Anleihen, Tages- oder Festgelder sind so niedrig, dass sie kaum noch die Kosten erwirtschaften. Selbst bei der aktuell niedrigen Inflationsrate verliert das angelegte Geld mit der Zeit an Kaufkraft und Wert. Profi-wie auch Privatanleger suchen da händeringend nach Alternativen. Aktien wären eine gute Möglichkeit, gelten sie doch auch als Sachwerte, die einen gewissen Inflationsschutz bieten. Doch an den Börsen sind die Preise so gestiegen, dass Rückschläge immer wahrscheinlicher werden. Ohnehin halten sich deutsche Privatanleger bei Aktien sehr zurück; sie haben eine andere Sachwert-Anlage viel mehr im Blick: die Immobilie. Je unsicherer die Zeiten, desto gefragter ist das Betongold. Doch viele Immobilienbesitzer haben sich mit ihren Käufen einen Bärendienst erweisen oder stehen aktuell in der Gefahr, mit nicht durchdachten Investments ihrem Vermögen mehr zu schaden als zu nutzen.
Uwe Zimmer, Vorstand der unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft Meridio AG, hat da schon einige Beobachtungen gemacht, zum Beispiel, dass in Regionen mit ungünstigen Perspektiven investiert wird: „Viele Anleger kaufen gerne Immobilien in ihrem bekannten Umfeld.“Sie kennen die Lage, können selbst nach dem Rechten schauen.
Doch häufig berücksichtigen sie dabei zu wenig die Rahmenbedingungen. Auf lange Sicht kann sich dies als Fehler erweisen: „Wegen der demografischen Entwicklung wird in einigen Regionen die Bevölkerung abnehmen“, erklärt Zimmer, „damit werden dort auch die Immobilienpreise sinken.“Anleger dürften dann also Verluste erleiden.
Ein weiterer häufig gemachter Fehler: Anleger konzentrieren sich auf einen einzigen Weg: den Direktkauf einer Wohnimmobilie in Deutschland. Dabei gibt es weitere Möglichkeiten, die zusammen zur Streuung der Risiken beitragen können. Zimmer kann da auf vieles verweisen, Gewerbeobjekte oder Geschlossene Beteiligungen zum Beispiel, außerdem sollte man auch auf interessanten Märkten wie den USA nachschauen. „Auch hier gibt es hervorragende Angebote von US-Immobilienspezialisten“, sagt Zimmer.
Interessant seien zudem Private Equity-Investments. Als schwierig schätzt der Vermögensexperte hingegen Engagements in Kunst, Wein oder Oldtimer ein – Assets, die bei gut Betuchten derzeit ebenfalls beliebt sind. Als Beimischung in großen Vermögen hätten sie ihren Sinn, sagt Zimmer, doch bei kleineren Vermögen sei die Gefahr von Fehlinvestments zu groß.
Anleger sollten ihre Investments von Profis prüfen lassen und sich unter Umständen auch von dem einen oder anderen Objekt trennen, rät Zimmer. „Wir analysieren zum Beispiel Immobilienportfolios und raten gegebenenfalls zu Umstrukturierungen.“
All die genannten Aspekte sind auch Thema einer Anleger-Veranstaltung am 11. Mai im Lindner Hotel Airport in Düsseldorf. Meridio hat dafür renommierte Referenten gewonnen, zum Beispiel den Demografieexperten Dr. Andreas Beck. Der Gründer und Vorstandssprecher des Instituts für Vermögensaufbau analysiert die Auswirkungen des demografischen Wandels auf künftige Wertentwicklungen von Immobilien und stellt sei- ne interessanten Ergebnisse vor. Bei der Veranstaltung wird zudem Hans-Georg Acker, Geschäftsführender Gesellschafter der asuco Fonds GmbH, Möglichkeiten des Immobilieninvestments über Zweitmarktbeteiligungen vorstellen. Asuco kauft unter anderem am Zweitmarkt Anteile an Immobilienfonds und legt neue Fonds auf. Wolfgang Dippold, Geschäftsführender Gesellschafter der Project Investment Gruppe, informiert über Chancen und Fallstricke bei Wohnimmobilienentwicklungsprojekten. Die Unternehmensgruppe ist Marktführer bei Publikumsfonds in diesem Segment. Interessierte können sich im Internet anmelden unter: www.meridio.de/veranstaltungen.