Rheinische Post Langenfeld

Anleger sollten Fallstrick­e bei Immobilien kennen

- VON JÜRGEN GROSCHE

Deutsche lieben Immobilien. Doch falsch ausgewählt, kann ein möglicher Verlust größer sein als der Nutzen. Anleger sollten daher ihre Investment­s genau prüfen, raten Experten.

Die Zinsen für als sicher angesehene Anlagen wie gute Anleihen, Tages- oder Festgelder sind so niedrig, dass sie kaum noch die Kosten erwirtscha­ften. Selbst bei der aktuell niedrigen Inflations­rate verliert das angelegte Geld mit der Zeit an Kaufkraft und Wert. Profi-wie auch Privatanle­ger suchen da händeringe­nd nach Alternativ­en. Aktien wären eine gute Möglichkei­t, gelten sie doch auch als Sachwerte, die einen gewissen Inflations­schutz bieten. Doch an den Börsen sind die Preise so gestiegen, dass Rückschläg­e immer wahrschein­licher werden. Ohnehin halten sich deutsche Privatanle­ger bei Aktien sehr zurück; sie haben eine andere Sachwert-Anlage viel mehr im Blick: die Immobilie. Je unsicherer die Zeiten, desto gefragter ist das Betongold. Doch viele Immobilien­besitzer haben sich mit ihren Käufen einen Bärendiens­t erweisen oder stehen aktuell in der Gefahr, mit nicht durchdacht­en Investment­s ihrem Vermögen mehr zu schaden als zu nutzen.

Uwe Zimmer, Vorstand der unabhängig­en Vermögensv­erwaltungs­gesellscha­ft Meridio AG, hat da schon einige Beobachtun­gen gemacht, zum Beispiel, dass in Regionen mit ungünstige­n Perspektiv­en investiert wird: „Viele Anleger kaufen gerne Immobilien in ihrem bekannten Umfeld.“Sie kennen die Lage, können selbst nach dem Rechten schauen.

Doch häufig berücksich­tigen sie dabei zu wenig die Rahmenbedi­ngungen. Auf lange Sicht kann sich dies als Fehler erweisen: „Wegen der demografis­chen Entwicklun­g wird in einigen Regionen die Bevölkerun­g abnehmen“, erklärt Zimmer, „damit werden dort auch die Immobilien­preise sinken.“Anleger dürften dann also Verluste erleiden.

Ein weiterer häufig gemachter Fehler: Anleger konzentrie­ren sich auf einen einzigen Weg: den Direktkauf einer Wohnimmobi­lie in Deutschlan­d. Dabei gibt es weitere Möglichkei­ten, die zusammen zur Streuung der Risiken beitragen können. Zimmer kann da auf vieles verweisen, Gewerbeobj­ekte oder Geschlosse­ne Beteiligun­gen zum Beispiel, außerdem sollte man auch auf interessan­ten Märkten wie den USA nachschaue­n. „Auch hier gibt es hervorrage­nde Angebote von US-Immobilien­spezialist­en“, sagt Zimmer.

Interessan­t seien zudem Private Equity-Investment­s. Als schwierig schätzt der Vermögense­xperte hingegen Engagement­s in Kunst, Wein oder Oldtimer ein – Assets, die bei gut Betuchten derzeit ebenfalls beliebt sind. Als Beimischun­g in großen Vermögen hätten sie ihren Sinn, sagt Zimmer, doch bei kleineren Vermögen sei die Gefahr von Fehlinvest­ments zu groß.

Anleger sollten ihre Investment­s von Profis prüfen lassen und sich unter Umständen auch von dem einen oder anderen Objekt trennen, rät Zimmer. „Wir analysiere­n zum Beispiel Immobilien­portfolios und raten gegebenenf­alls zu Umstruktur­ierungen.“

All die genannten Aspekte sind auch Thema einer Anleger-Veranstalt­ung am 11. Mai im Lindner Hotel Airport in Düsseldorf. Meridio hat dafür renommiert­e Referenten gewonnen, zum Beispiel den Demografie­experten Dr. Andreas Beck. Der Gründer und Vorstandss­precher des Instituts für Vermögensa­ufbau analysiert die Auswirkung­en des demografis­chen Wandels auf künftige Wertentwic­klungen von Immobilien und stellt sei- ne interessan­ten Ergebnisse vor. Bei der Veranstalt­ung wird zudem Hans-Georg Acker, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der asuco Fonds GmbH, Möglichkei­ten des Immobilien­investment­s über Zweitmarkt­beteiligun­gen vorstellen. Asuco kauft unter anderem am Zweitmarkt Anteile an Immobilien­fonds und legt neue Fonds auf. Wolfgang Dippold, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Project Investment Gruppe, informiert über Chancen und Fallstrick­e bei Wohnimmobi­lienentwic­klungsproj­ekten. Die Unternehme­nsgruppe ist Marktführe­r bei Publikumsf­onds in diesem Segment. Interessie­rte können sich im Internet anmelden unter: www.meridio.de/veranstalt­ungen.

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