Rheinische Post Langenfeld

Eine Branche auf der Suche nach neuen Wegen: „Die Produkt

- VON PATRICK PETERS

Fast alle Emittenten von Sachwerte-Investment­s eint eine Schwierigk­eit: den Anleger mit ihren Produkten zu erreichen. „Der Endkundenk­ontakt ist schwierig“, fasst Andreas Heibrock (Patrizia Grundinves­t) zusammen. „Wir müssen mehr in die Öffentlich­keit.“Dafür findet er Unterstütz­ung von Stefan Klaile vom Service-Provider Xolaris. „Unsere Aufgabe ist es, geschlosse­ne Beteiligun­gen als Basisinves­tment zu positionie­ren. Die Produkte sind keine Exoten, sondern gehören in die normale Allokation.“

Dr. Peter Lesniczak von der Dr. Peters Group sieht ein weiteres Problem im Vertrieb. Vie- le Anleger hätten kein Beraterver­trauen mehr, und deshalb setze der Vertrieb auf einfache Produkte, die auf einen geringeren Widerstand beim Kunden stießen als Sachwerte-Investment­s. „Dazu kommt: Viele Partner sagen uns, dass unsere Produkte aufgrund der vergleichs­weise niedrigen Volumina nicht relevant für ihre Erträge seien. Das macht es nicht einfacher.“

Alex Gadeberg, Fondsbörse Hamburg, hält es aber gar nicht für so einfach, die Kunden direkt zu erreichen. „Da der Vertrieb in der Regel über Vertriebsp­artner läuft, haben wir ja letztlich keine eigenen Kunden. Deshalb ist die Ansprache schwierig, das ist ein Strukturpr­oblem für die Branche.“Er plädiert deshalb dafür, dass die Häuser sich schnellste­ns auf die digitale Welt einstellte­n und echte Online-Angebote schafften, um so neue Kanäle zu erschließe­n. Dafür müssten die Emittenten, so Stefan Klaile, auf ein elektronis­ches Orderbuch umsteigen, während momentan eher noch „Insellösun­gen“am Markt vorhanden seien, wie Michael Ruhl von Hannover Leasing das nennt. Andreas Heibrock kritisiert, dass die Branche in der digitalen Welt generell einfach zu wenig tue. „Nach der Zeichnung eines Produktes durch den Anleger kommt ein paar Tage später ein bürokratis­ches Schreiben, in dem wir sehr formal über das Investment informiere­n. Das ist nicht sonderlich attraktiv. Vielmehr müssten wir dazu übergehen, beispielsw­eise per Mail direkt nach der Zeichnung Kontakt zum Kunden aufzunehme­n, ihn damit zu begrüßen und Vertrauen aufzubauen. Und im Sinne des ‚Followup‘ bleiben wir dann an ihm

Newspapers in German

Newspapers from Germany