Rheinische Post Langenfeld

Garant für rechtmäßig­es Handeln des Emittenten

- VON NICOLE WILDBERGER

Das Kapitalanl­agegesetzb­uch hat die Verwahrste­lle als zentrale Instanz in der Sachwerte-Welt installier­t. Die WGZ-Bank hat sich dieser Aufgabe angenommen und sich damit neue Geschäftsf­elder erschlosse­n.

Etwas sperrig ist das Wort Verwahrste­lle ja schon. Doch sachlich steht dahinter mehr als nur eine regulatori­sche Neuheit für Geschlosse­ne Fonds. Denn dank der Einführung durch das neue Kapitalanl­agegesetzb­uch im Jahr 2013 übernimmt die Verwahrste­lle Aufgaben, die dem Schutz der Fondsanleg­er in der Welt der Sachwerte dienen.

In der neuen regulierte­n Welt der Sachwerte spielt sie eine wichtige Rolle. „Die Verwahrste­lle hat die Aufgabe, den Investitio­nsprozess und die Verwaltung der Kapitalanl­age im Sinne der Anleger sicherzust­ellen“, erläutert Susanne Zyrus, Leiterin Depotbankg­eschäft bei der Düsseldorf­er WGZ-Bank. Den Verwahr-Spezialist­en des Düsseldorf­er Kreditinst­ituts obliegt beispielsw­eise die Aufgabe, alle Zahlungsst­röme rund um das Fondsgesch­äft auf ihre Rechtmäßig­keit hin zu kontrollie­ren. Von der Fondsaufle­gung über den Erwerbspro­zess, der laufenden Verwaltung, der Veräußerun­g bis zur Fondsauflö­sung werden die Entscheidu­ngen und Prozesse der Kapitalver­waltungsge­sellschaft überwacht, und es wird sichergest­ellt, dass diese im Rahmen der regulatori­schen und vertraglic­hen Vorgaben bleiben.

Patrick Westerhoff, Leiter der Gruppe Depotbanks­ervice, unterstrei­cht aber gleichzeit­ig, dass die Überwachun­g der regulatori­schen Rahmenbedi­ngungen nicht mit dem wirtschaft­lichen Erfolg eines Fondsprodu­kts gleichzuse­tzen ist. „Aus einem gut kontrollie­rten Produkt wird dadurch nicht automatisc­h ein wirtschaft­lich erfolgreic­hes“, hebt der Experte hervor, „denn die Aufgabe der Verwahrste­lle besteht darin, sicherzust­ellen, dass der gesamte Investment­prozess im Rahmen der gesetzlich­en und vertraglic­hen Vorgaben stattfinde­t.

Auf die Verwahrste­llenaufgab­en der Sachwertef­onds musste sich auch die WGZBank vorbereite­n. Denn die Anforderun­gen sind anders strukturie­rt als bei dem Verwahrste­llengeschä­ft für Wertpapier­fonds, das die WGZ-Bank schon lange betreibt.

In der Welt der Sachwerte braucht die Verwahrste­lle nach Ansicht von Susanne Zyrus vor allem Mitarbeite­r, die fit im Vertragsre­cht sind – „denken Sie beispielsw­eise nur an den umfangreic­hen juristisch­en Schriftver­kehr, der nun einmal zu jedem Immobilien­geschäft gehört“, ergänzt sie zur Erklärung.

Des Weiteren sei Sachversta­nd für das jeweilige Investment unabdingba­r – im Falle der WGZ-Bank also Immobilien, Erneuerbar­e Energien und Infrastruk­tur-Sachwerte. „Deswegen betreuen wir der- zeit zum Beispiel keine Schifffond­s, für dieses Asset halten wir aktuell kein Know-how vor“, erklärt die Leiterin des Depotbankg­eschäfts weiter. Bei Windparks beispielsw­eise verfügt die WGZ-Bank über langjährig­e Erfahrung aus der Finanzieru­ng und kann dadurch mit den Gutachten für Windparkpr­ojekte umgehen und diese bewerten. Gleiches gilt für die Beurteilun­g von Infrastruk­tur- und Immobilien­projekten.

Insbesonde­re bei Immobilien- und Energiefon­ds sieht auch Kollege Patrick Westerhoff aktuell noch Wachstumsm­öglichkeit­en für die WGZBank, da der Markt sich derzeit dynamisch entwickle. Anderersei­ts will das Haus kein Wachstum um jeden Preis und wird sich daher auch in Zukunft die Projekte, die man begleiten will, genau ansehen.

Schließlic­h sei man per Definition eben nicht der Kapitalver­waltungsge­sellschaft, sondern insbesonde­re dem Anleger verpflicht­et – als Treuhänder für dessen Rechte. Dennoch bleibt jeder Anleger selbst dafür verantwort­lich, sein eigenes Risikopote­nzial abzuschätz­en. Denn letztlich sei jedes Investment in einen Sachwert auch eine unternehme­rische Entscheidu­ng, die es mit all ihren Chancen und Risiken genau abzuwägen gilt, gibt Patrick Westerhoff zu bedenken.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf steht dem Anleger einer Investitio­n in ein regulierte­s Produkt dann aber wenig entgegen.

„Aus einem gut kontrollie­rten Produkt wird nicht automatisc­h ein wirtschaft­lich erfolgreic­hes“

 ?? FOTO: ISTOCKPHOT­O.COM (ARCHIV) ?? Verwahrste­llen wie die Düsseldorf­er WGZ Bank haben die Aufgabe, den Investitio­nsprozess und die Verwaltung der Kapitalanl­age im Sinne der Anleger sicherzust­ellen.
FOTO: ISTOCKPHOT­O.COM (ARCHIV) Verwahrste­llen wie die Düsseldorf­er WGZ Bank haben die Aufgabe, den Investitio­nsprozess und die Verwaltung der Kapitalanl­age im Sinne der Anleger sicherzust­ellen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany