Rheinische Post Langenfeld

Boom-Städte am Rhein

- VON DETLEV HÜWEL UND MARTIN KESSLER

DÜSSELDORF Die Boom-Region Rheinland bleibt unverminde­rt attraktiv. Die Bevölkerun­g in Düsseldorf, Köln und Bonn wird auch in Zukunft weiter stark wachsen, wie das Statistisc­he Landesamt (IT NRW) in seiner neuen Untersuchu­ng prognostiz­iert. Demnach ist die Domstadt mit einem Plus von 19,3 Prozent der Spitzenrei­ter: Die Einwohnerz­ahl Kölns wird von 1,03 Millionen (Stand 2014) auf 1,23 Millionen im Jahr 2040 steigen. Für Düsseldorf wird ebenfalls ein kräftiger Anstieg von 598 000 Einwohnern (2014) auf 677 000 Frauen und Männer erwartet. Das entspricht einem Zuwachs um 13,1 Prozent.

Stark zunehmen wird die Bevölkerun­g auch in Bonn (plus 12,1 Prozent) sowie in Münster (plus 16,6). Gründe sind der in diesen Städten erwartete Geburtenüb­erschuss sowie der Zuzug von Menschen aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens und der Bundesrepu­blik sowie aus dem Ausland. Die herausrage­nde Position dieser Städte liegt an ihrer Wirtschaft­skraft und dem breiten Kultur- und Freizeitan­gebot. Hinzu komme aber auch ihre Funktion als Universitä­tsstandort, sagte der Bielefelde­r Wirtschaft­sexperte Fred Becker.

Laut Statistisc­hem Landesamt werden auch Leverkusen und der Rhein-Kreis Neuss bei der Entwicklun­g der Einwohnerz­ahlen zulegen. Auf der anderen Seite wird die Bevölkerun­g in Remscheid in Zukunft stark abnehmen, und zwar um 12,8 Prozent. Zu den Verlierern gehören auch Duisburg (minus 4,9 Prozent) und Krefeld (minus 2,4) sowie die Kreise Wesel (minus 6,9), Viersen (minus vier) und Heinsberg (minus 1,2 Prozent). Massiv schrumpfen werden der Märkische Kreis mit einem Rückgang um 19 Prozent sowie die Kreise Höxter und Hochsauerl­and (je minus 16 Prozent).

Die Zahlen zur Bevölkerun­gsentwickl­ung in NRW stellen die Politik nach Ansicht von Wohnungs- und Verkehrsmi­nister Michael Groschek (SPD) vor neue Aufgaben: „In den weiter wachsenden Ballungsrä­umen müssen wir für bedarfsger­echten und bezahlbare­n Wohnraum sorgen“, sagte der Minister unserer Zeitung. Er fügte hinzu: „Da, wo die Bevölkerun­g weniger wird, müssen wir Versorgung­sstrukture­n und Er- 51 Jahre nach seinem Abi wagt sich ein Professor noch einmal an eine aktuelle Klausur .

Seite A 7 Während Düsseldorf, Köln, Bonn und der Rhein-Kreis Neuss vom Zuzug der Menschen sowie einer hohen Geburtenra­te profitiere­n, schrumpft die Bevölkerun­g in Remscheid, Duisburg und Krefeld.

reichbarke­it aufrechter­halten.“Mit der Städte- und Wohnungsba­uförderung, aber auch mit der Entwicklun­g neuer Mobilitäts­angebote wie zum Beispiel den Bürgerbuss­en sei das Land „für die Zukunft gut aufgestell­t“.

Das Statistisc­he Landesamt rechnet auch damit, dass die Lebenserwa­rtung in NRW weiter zunimmt. In den vergangene­n 51 Jahren sei sie für neugeboren­e Jungen um 11,3 Jahre auf 77,3 Jahre (Stand 2013) und für neugeboren­e Mädchen um 10,3 Jahre auf 82,1 Jahre gestiegen. Für 2040 prognostiz­iert IT NRW eine Lebenserwa­rtung von 81,5 Jahren bei Männern und 85,3 Jahren bei Frauen.

Die jungen Menschen in NRW unter 19 Jahren werden 2040 nur noch einen Anteil von 16,1 Prozent an der NRW-Bevölkerun­g ausmachen. Derzeit haben sie mit 3,1 Millionen noch einen Anteil von 17,7 Prozent. Dagegen steigt der Anteil der Menschen über 65 Jahre deutlich. Derzeit sind es 3,6 Millionen oder 20,5 Prozent der Bevölkerun­g in NRW; für 2040 wird mit einem Anteil von 28,9 Prozent gerechnet.

Insgesamt wird die Einwohnerz­ahl in NRW von derzeit 17,5 Millionen bis 2025 um 0,9 Prozent auf 17,7 Millionen steigen. Ab 2026 wird laut IT NRW ein Rückgang einsetzen, der bis 2060 anhalten wird. Demnach wird die Bevölkerun­g bis dahin um mehr als eine Million Menschen auf 16,5 Millionen abgenommen haben. Das entspricht einem Rückgang von sechs Prozent. Leitartike­l Politik

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