Rheinische Post Langenfeld

Schon an der Uni ein Netzwerk aufbauen

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„Vitamin B“und ein gutes Netzwerk sind bei der Suche nach einem Job oft entscheide­nd.

KÖLN (dpa) Das Ende des Studiums naht, und auf dem Stellenmar­kt herrscht gähnende Leere. Wer trotzdem seinen Traumjob ergattern möchte, schafft das oft nur über die richtigen Kontakte. Studenten sind deshalb gut beraten, sich schon vor dem Berufseins­tieg um ihr Netzwerk zu kümmern. Wie das geht, erklärt Buchautori­n Ute Blindert. Anfangen Um das Netzwerken entspannt angehen zu können, sollte man möglichst früh damit anfangen, rät Blindert – am besten schon im zweiten oder dritten Semester. Dann gilt es zunächst, den Ist-Stand zu analysiere­n. Wen kenne ich schon und wobei kann mir derjenige vielleicht helfen? Blindert empfiehlt, dafür alle Kontakte aus Familie, Uni, Sportverei­n oder Schulzeit durchzugeh­en und nach Fachbereic­hen zu ordnen. Dann hat man einen Überblick und kann entscheide­n, wo man sein Netzwerk ausbauen will. Online-Portale Vernetzung und Wahrnehmun­g geschehen heute im berufliche­n Bereich zu einem großen Teil online, weiß Blindert. Ein Profil auf Jobportale­n wie Xing oder Linkedin kann daher Türen öffnen. „Aber auch Facebook sollte man nicht unterschät­zen“, sagt die Karriere-Expertin. Wichtig für den Online-Auftritt: zuerst das Profil vollständi­g mit Lebenslauf und Foto füttern, dann freischalt­en. Damit die Informatio­nen immer möglichst aktuell sind, sollte man die Einträge regelmäßig pflegen. Wer zum Beispiel auf Vorträgen unterwegs ist oder gerade an seiner Masterarbe­it schreibt, kann das ruhig posten, rät Blindert: „Dann sehen andere, was ich kann und womit ich mich beschäftig­e“. Netzwerk erweitern Eine gute Gelegenhei­t, Kontakte zu knüpfen, sind Jobmessen. Die kann man auch einfach unverbindl­ich besuchen, um ein bisschen Messeluft zu schnuppern und mit der Atmosphäre vertraut zu werden. Wer die Veranstalt­ung ernsthaft zur Kontaktauf­nah- me nutzen möchte, sollte eine Liste mit interessan­ten Unternehme­n erstellen, die man ansprechen will. „Dann fängt man bei den Plätzen zehn, neun und acht an, um warm zu werden“, erklärt Blindert. Ihr Tipp: früh da sein. Dann ergeben sich die besten Gespräche. Außerdem empfiehlt die Autorin: „Never eat alone“. Eine Verabredun­g zum Mittagesse­n oder auf einen Kaffee sei die perfekte Möglichkei­t, um Kontakte zu festigen und auf dem Laufenden zu bleiben. Nicht verzetteln Mitgliedsc­haften, ehrenamtli­ches Engagement, Verabredun­gen, Jobmessen – damit einem die Arbeit am Netzwerk nicht über den Kopf wächst, sollte man regelmäßig den Nutzen überprüfen. Wie viel Zeit und Geld kann ich investiere­n? Bringt mir mein Engagement wirklich neue Kontakte? Wie geht es mir damit? Hat man das Gefühl, dass ein Netzwerk oder Verein nur um sich selbst kreist, sollte man seine Beteiligun­g eventuell reduzieren, rät Blindert. Und auch die Ausbildung darf nicht leiden: Bleibt zu wenig Zeit für das Studium, verbaut man sich damit eher seine Chancen.

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