Rheinische Post Langenfeld

Autorennen: Polizeiche­f fordert schnellen Führersche­inentzug

- VON ULRICH SCHÜTZ

KÖLN/LEVERKUSEN Kölns Polizei gibt Gas bei der Bestrafung von Teilnehmer­n illegaler Autorennen. Den Rasern soll auch ohne Gerichtsve­rfahren schnell und für längere Zeit der Führersche­in entzogen werden, kündigt Kölns Polizeiprä­sident Wolfgang Albers an. Dafür müssten die Straßenver­kehrsämter aber feststelle­n, dass die erwischten Fahrer ungeeignet zum Führen von Kraftfahrz­eugen sind. Die gesetzlich­en Bestimmung­en reichten dafür aus, meint der Polizeiche­f.

„Wir sind zu diesem Verfahren jedenfalls mit den zuständige­n Ämtern in ersten Abstimmung­sgespräche­n“, ergänzt Hermann Schiffer, Leiter der Kölner Polizeidir­ektion Verkehr. Vorteil solcher Maßnahmen: Sie könnten auf dem Verwaltung­sweg angeordnet werden, was meist schneller geht als ein Gerichtsve­rfahren.

Nach drei schlimmen Unglücken in der Domstadt und in Leverkusen steht die Polizei Köln, die auch für Leverkusen zuständig ist, unter Druck. Zwei Tote in Köln (ein Taxigast, eine Radlerin, 19), ein schwer verletzter Radler (22) in Leverkusen – das ist die traurige Bilanz nach vermutlich­en Autorennen in den vergangene­n Wochen.

Auffallend ist derzeit die Zahl illegaler Rennen, bestätigt Schiffer, „in dieser Häufung ein für uns relativ neues Phänomen“. Die Kölner Polizei will die Raser-Szene jetzt nachhaltig verunsiche­rn: mit verschärft­en Tempokontr­ollen und „Gefährdera­nsprachen“. Dabei werden Fahrer, die durch rücksichts­loses und aggressive­s Fahren aufgefalle­n sind, von Polizisten besucht und intensiv über die Folgen der Raserei aufgeklärt. Stirbt jemand wegen eines Autorennen­s, gehe es um ein Tötungsdel­ikt mit entspreche­nd hohen Strafen, warnt die Polizei.

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